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Dem Künstler Pitt Kreuzberg zum Gedenken

Gustav Nießen

Vor 20 Jahren, im Februar 1966, verstarb in Bad Honnef der auch im hiesigen Raum bekannte Maler Pitt Kreuzberg im Alter von 78 Jahren. Auf eigenen Wunsch wurde er in Schalkenmehren auf dem Friedhof am Totenmaar zur letzten Ruhe gebettet.
Schalkenmehren war ihm zur zweiten Heimat geworden. Wer war Pitt Kreuzberg?
Geboren wurde er im Jahre 1888 in Ahrweiler. Seine Schuljahre verbrachte er in Ahrweiler, Brühl und Münstereifel. Von 1907 bis 1911 besuchte er die Kunstakademie in Düsseldorf und anschließend bis 1913 die Kunstakademie in München. Im gleichen Jahr nahm er seinen endgültigen Wohnsitz in Schalkenmehren, wo er bis zu seinem Tode in tiefer Abgeschiedenheit seinen künstlerischen Neigungen nachging. Landschaft, Pflanzen und Tiere waren seine bevorzugten Motive, denen er seine gestalterischen Fähigkeiten widmete. Mehrfach stellte Kreuzberg seine Werke in Wittlich aus, so u. a. 1938 im Rathaus, 1947 im Casino und Mitte der 50er Jahre in der Schule Karrstraße mit der Folge, das Werke von ihm noch heute in vielen Wittlicher Familien vorhanden sind. Kreuzberg gehörte zu den vergeistigten Künstlern, wie man sie nur selten erlebt. Ihm war die Kunst zu malen schon in die Wiege gelegt. Er wusste die Sprache der Wahrheit in der künstlerischen Aussage wiederzugeben und durchlebte dabei das Spannungsfeld zwischen Tod und Auferstehung. ProphetischesSehen und demütige Wiedergabe waren sein Auftrag. Um diesem gerecht zu werden, suchte er die Abgeschiedenheit und Stille der Eifel. Er musste erkennen, dass die Gabe der Künstlerischen Aussage zweischneidig, nicht nur Glück, sondern auch Opfergang bedeutet; daraus erwuchs ihm eine tiefe Gläubigkeit. Menschen wie Pitt Kreuzberg sind und bleiben Botschafter für eine bessere, andere Welt.
An seinem offenen Grabe hatte Bildhauer Hanns Scherl aus Wittlich im Namen der Trierer Vereinigung von Künstlern dem Maler einen Abschiedsgruß gesprochen: »Er malte mit den Lichtfarben des ersten Schöpfungstages«, sagte der Bildhauer-Freund. »Aber er malte auch das Wetterleuchten und den Zorn der Natur im Gewitter. Er war still, gross, fromm und demütig«, schilderte er ihn, der so vielen Nachwachsenden einer jüngeren Künstlergeneration Freund und Berater gewesen war.


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