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Pitt Kreuzberg

30. Mai 1888 Ahrweiler - 21. Februar 1966 Bad Honnef

Stillleben (Mittelrhein-Museum Koblenz)

Kreuzberg entstammt einer alten Unternehmer- und Kaufmannsfamilie. Seine Kindheit und die Schulzeit verbrachte er in Ahrweiler, Brühl und Münstereifel. Von 1907 bis 1911 hatte er sich an der Kunstakademie Düsseldorf eingeschrieben; er wurde Mitglied der Rheinischen Sezession und hatte Verbindungen zu »Mutter Ey« sowie zu Franz Marc, Paul Klee, und August Macke. 1911 ging Kreuzberg nach München; nach seiner Heirat zog er 1913 in die Eifel. Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Soldat. In den folgenden Jahren hatte Kreuzberg mit Entbehrungen und großen finanziellen Sorgen zu kämpfen. In den 20er Jahren ließ er sich am Schalkenmehrener Maar nieder. Erschwert wurde sein künstlerisches Schaffen auch durch die politischen Verhältnisse der 30er Jahre, und der Drohung, seine Kunst als »entartet« einzustufen. Einflussreichen Freunden gelang es jedoch, ihn vor politischer Verfolgung zu schützen.

Aus seinem früheren künstlerischen Schaffen, insbesondere aus den Jahren an der Düsseldorfer Akademie, sind nur wenige Werke erhalten; sie verraten Einflüsse des Jugendstils. Einen ersten, entscheidenden künstlerischen Höhepunkt durchlief Kreuzberg in den 20er, Anfang der 30er Jahre. Wenn sich auch zunächst noch Einflüsse des Kubismus bemerkbar machten, stand er bald mit seinen Bildern in der Nähe des deutschen Expressionismus. Die klassische Periode seines Schaffens fiel in die Jahre 1932 - 1940, in denen seine großen Lanschafts- und Blumenbilder entstanden. In den 50er Jahren kam es dann zu einer entscheidenden Zäsur in seinem Werk: weltanschauliche und politische Ereignisse prägten seine Kunst. Es entstanden visionäre Gemälde - bis zur Kolossalgröße dimensioniert, manchmal als Triptychon - auf denen er sich mit Weltuntergang, Atombombe und Geburt des »neuen Menschen« auseinandersetzte. Während des qualvollen Siechtums seiner Frau schuf er viele, oft kleinformatige Bilder mit Themen über die Vergänglichkeit des Menschen. Um 1960 beschäftigte sich Kreuzberg dann noch einmal mit der Landschaft, es entstehen ekstatische Bilder, wobei er vieles vorwegnahm, was das Werk der »Jungen Wilden« prägt.


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