Eifel und Kunst Startseite |
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Totenmaar |
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Die Eifel und Ihre Maler |
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Wie kaum eine andere Landschaft, ist das Bild der Eifel durch ihre Darstellung in der Kunst geprägt. Wer kennt nicht Reifferscheid aus den Gemälden Fritz von Willes, die Gerolsteiner Dolomiten von Wilhelm Degode oder die Maare Pitt Kreuzbergs. Über die letzten hundert Jahre hat sich das Gesicht der Eifel stark gewandelt. Die karge, baumlose und menschenleere Landschaft, wie man sie von den alten Gemälden kennt, ist heute dicht besiedelt, aufgeforstet und landwirtschaftlich erschlossen. Von ihren Reizen hat die Eifel trotzdem nur wenig verloren. Denn geblieben sind die vielen malerischen Flecken: Die liebevoll renovierten Orte und Burgen, das Eifelgold der Ginsterblüte, die grandiosen Eifelblicke und die stimmungsvollen Winterlandschaften, um nur einige Beispiele zu nennen. Und wer genau hinsieht, kann auch heute noch die Stellen finden, an denen einst die Eifelmaler Ihre Staffeleien aufstellten. |
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Natur- bzw kulturhistorische Raumeinteilung der Eifel (mehr Geographie ) |
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Die Entdeckung der Eifel für die Landschaftsmalerei des neunzehnten Jahrhunderts ist untrennbar verbunden mit der Düsseldorfer Kunstakademie, die 1773 als Kurfürstlich-Pfälzische Akademie der Maler, Bildhauer- und Baukunst gegründet wurde. In damaliger Zeit entstanden Kunstakademien häufig im Umfeld einer großen Kunstsammlung; so auch die Düsseldorfer Kunstakademie. Die Düsseldorfer Kunstsammlung, im Besitz des Hauses Wittelsbach, fiel aber bereits im Jahr 1777, durch Erbschaft, an das Kurfürstentum Bayern. Während der napoleonischen Kriege wurde die Kunstsammlung 1806 nach München verbracht und bildete dort den Grundstock der »Alten Pinakotek«. |
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Der Verlust der Sammlung und die herrschenden politischen Verhältnisse brachten einen geregelten Lehrbetrieb weitestgehend zum Erliegen. Dies änderte sich erst wieder, als das Rheinland auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 an Preußen fiel. Die Politik Preußens suchte nach Möglichkeiten, dass durch die Franzosenzeit liberal gesinnte Rheinland politisch und kulturell in den preußischen Staat zu integrieren. Durch die Neugründung der alten Düsseldorfer Akademie als Königlich-Preußischen Kunstakademie im Jahr 1819 glaubte man dies erreichen zu können. |
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Andreas Achenbach |
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Während sich östlich des Rheins die theoretische Auseinandersetzung mit der Romantik in Literatur und Malerei schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts verstärkt niedergeschlagen hatte, erreichte die Romantik das Rheinland erst nach dem Ende der französischen Besatzung. Die Landschaftsmalerei setzte sich allerdings im Rheinland zunächst nicht durch sondern fristete ein eher kümmerliches Dasein, als »Gattungsmalerei«, abseits des offiziellen Lehrprogramms. In der Hauptsache lag dies an der personellen Besetzung der Leitung der Düsseldorfer Kunstakademie. Peter Cornelius, von 1819 - 1824 Leiter der Akademie, erklärte ausschließlich die Monumental- und Freskomalerei nach Vorbild der alten Meister zum Fundament von Ausbildung und Kunstschaffen. Erst mit Wilhelm von Schadow als neuem Direktor von 1826 - 1859 wurde eine kunstpolitisch Wende vollzogen und die Landschaftsmalerei als Studienfach anerkannt. |
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Die ersten Studenten dieser Disziplin durchstreiften die Natur auf der Suche nach lohnenden Motiven. Zur Erinnerung, eine eigene Kunstsammlung, deren alte Meisterwerke man hätte kopieren können, gab es nicht mehr. Hatte man ein Motiv gefunden, erstellte man vor Ort meist nur eine Skizze, mit der später im Atelier eine Landschaft »komponierte« wurde. Wo Zeit und Geld in ausreichendem Maße vorhanden waren, ging man zur Motivsuche auch auf mehrtägige Studienreisen; hatte man doch so den Vorteil, auch weiter entfernt liegende Studienziele erreichen zu können. |
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Auf eine solchen Studienreise begaben sich auch die beiden hoffnungsvolle Malertalente Karl Friedrich Lessing (* 15. Februar 1808 in Breslau; † 5. Juni 1880 in Karlsruhe) und Johann Wilhelm Schirmer (* 7. September 1807 in Jülich; † 11. September 1863 in Karlsruhe). Entlang des Rheins und der Ahr gelangten sie schließlich auch tief hinein in die Eifel, die damals als »preußisch Sibirien« und »Armenhaus Deutschlands« verunglimpft wurde. |
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Auch wenn die Eifelmotive im Schaffen der beiden Maler nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben, machten die Künstler mit ihren romantischen Gemälden die Eifel überhaupt erst salonfähig. Zu Recht gelten Sie daher als die »Künstlerischen Entdecker der Eifel«. |
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Carl Friedrich Lessing |
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Carl Ferdinand Sohn |
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Lessing ist erstmals im Sommer 1827 von Düsseldorf in die Eifel gereist. Insgesamt lassen sich sechs Reisen belegen (1827, 1829, 1831, 1832, 1871 und 1872). Die längste Reise führte Lessing im Jahr 1832, im Verlauf von 2 Monaten, von Mayen über Gerolstein zu den Dauner Maaren und zum Mosenberg bei Manderscheid. Die in den Jahren 1832/33 entstandenen Zeichnungen der Vulkaneifel, wie z. B. »Eifellandschaft mit Stadt am Maar«, »Vulkanischer Berg mit See. Wald und Heiligenhäuschen« zeugen davon, dass besonders die Maare einen nachhaltigen Eindruck auf ihn ausgeübt haben. Die Arbeiten sind keine topographisch genauen Wiedergaben, sondern frei komponierte, aus einzelnen Naturstudien und aus der Phantasie des Künstlers zusammengefügte Bilder. |
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Als zentrales Gemälde Lessings zum Thema Vulkaneifel wird in der Literatur das Gemälde »Eifellandschaft« von 1834 genannt. Es sind hier viele Motive bzw. Einzelstudien der Eifel- und Rheinreisen (Oberwesel) in teilweise exakt lokalisierbarer Weise zusammengefügt worden. |
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Das Ölgemälde »Felsenschloss« steht als weiteres, eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Lessing Reiseerlebnisse, hier Felsenstudien der Eifel, zu Phantasiekompositionen zusammenfügte. Zu dem Gemälde wurde Lessing durch die Lektüre des Romans »Der Abt« des Schriftstellers Walter Scott inspiriert. Der Roman berichtet in ähnlicher Weise, wie auf dem Gemälde zuerkennen, von einem alten Schloss Namens Lochleven. |
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Carl Friedrich Lessing |
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Carl Friedrich Lessing |
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Carl Friedrich Lessing |
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F. Boser |
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Lessings Gefährte, Johann Wilhelm Schirmer, beschrieb seine erste Reise durch die Eifel später in seinen »Lebenserinnerungen«: » ... [ich] wagte etwa 30 Taler für eine kleine Reise durch die Eifel zu bestimmen. ... So machten wir uns auf den Weg und zwar zuerst nach Schloss Nideggen in der Eifel, von da über Montjoie durch das Schleidener Tal über Ahrburg, Adenau nach Altenahr. ... Zum ersten Male in meinem Leben sah ich hier Felsen und Steinklüfte, und wenn mir auch gleich die schwarzgrauen Schiefertafeln im Detail missfielen, so gab es doch eine ganz neue Welt der Anschauung. Der Wald auf diesen zerklüfteten Terrains war leider so armseliger Natur, dass man nur Strauchwerk und Heidekraut oberhalb der Höhe erblickte; am Fuße der Hügel war der Weinstock angepflanzt und demnach in malerischer Beziehung störend. Dagegen waren die Überreste von Burgen und Schlössern es, welche eifrig aufgesucht und aufgezeichnet wurden; Klöster gab es auch hier und dort, so dass vermittels unserer durch alte Sagen und Volkslieder erfüllte Phantasie das Ungeeignete und Unpassende dieser Natur nicht zum deutlichen Bewusstsein kam. ... Die Eindrücke von Nideggen, Montjoie und Altenahr veranlassten mich zu einer Landschaft und zwar einer Burgruine in einer felsigen Umgebung mit einem Hirtenjungen im Vordergrunde.« |
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Johann Wilhelm Schirmer |
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Schirmer bereiste mindesten sieben Mal die Eifel (1828, 1829, 1831, 1833, 1844, 1845 und 1847). Zum 200. Geburtstag des Landschaftsmalers fand im Museum Zitadelle in Jülich eine große Ausstellung statt. |
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Johann Wilhelm Schirmer |
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