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Für die Kunst und die Menschen

Bernd Schlimpen

Die Diskussion um die Grabstätte Pitt Kreuzbergs auf dem Friedhof Weinfeld ist beendet. Mit Einverständnis des Enkels des berühmten Eifel-Malers wird die Grabstätte zwar etwas verkleinert, gleichzeitig aber als »Ehrengrab« ausgewiesen.

Schalkenmehren. Der Gemeinderat Schalkenmehren hat in Sachen Änderung der Friedhofssatzung Weinfeld einen neuen Beschluss gefasst. Bisher waren Einzel- und Doppelgräber für Erd- und Urnenbestattungen vorgesehen, und es ist trotz Platznot auf dem kleinen Friedhof schwierig, Angehörige davon zu überzeugen, dass ein Familiengrab nach Ablauf der Belegungsfrist eingeebnet wird.

Seit jeher finden die Schalkenmehrener Bürger in Weinfeld ihre letzte Ruhestätte. Die von Pitt Kreuzberg und Anna Droste-Lehnert wurden zu »Ehrengrabstätten« ernannt.
TV-Foto: Bernd Schlimpen

Große Verdienste um das Dorf erworben

Die Ruhezeit von Pitt Kreuzberg war nach der bisherigen Friedhofssatzung seit mehr als zehn Jahren abgelaufen. Erwägungen der Gemeinde Schalkenmehren, die Grabstätte des Eifelmalers zu verkleinern, hatte zunächst Unverständnis bei Familie und Freunden hervorgerufen. Nun aber ist die Angelegenheit einvernehmlich geregelt worden.

Nach der neuen Satzung werden nun auch »Ehrengräber« für Verstorbene ausgewiesen, die in der Vergangenheit Bedeutendes fürs Maardorf geleistet haben. So wurden seitens der Gemeinde die Grabstätten des Eifelmalers Pitt Kreuzberg und der Wohltäterin Anna Droste-Lehnert zu »Ehrengrabstätten« ausgerufen.

Pitt Kreuzberg (1888-1966) zog 1913 mit seiner Familie nach Schalkenmehren und baute 1930 direkt am Maar sein Wohnhaus. Der Weg dort heißt »Pitt-Kreuzberg-Weg«, und mehrmals wurden im Heimweberei-Museum seine Bilder aus verschiedenen Zeiten seines Wirkens ausgestellt. Die »Ehrengrabstätten« bleiben am Bestattungsplatz. Sie werden nur ein Stück verkleinert, so dass eine würdige Grabstätte bestehen bleibt. Dieser Maßnahme stimmte der Enkel Kreuzbergs, Kai Lorenz, der bei der Beratung im Rat anwesend war, zu.

Anna Droste-Lehnert (1892-1976 ) war bis zu ihrer Heirat 1928 als Lehrerin tätig. Sie hat sich ebenfalls große Verdienste für Schalkenmehren erworben, denn in der von ihr mitbegründeten »Heimweberei-Genossenschaft« hat sie vielen Dorfbewohnern die Möglichkeit gegeben, die kargen Einkünfte aufzubessern. Sie hatte sich als Autodidaktin auch viele medizinische Kenntnisse erworben, besuchte kranke Dorfbewohner, die sich einen Arzt oder gar Krankenhausaufenthalt nicht leisten konnten. Ihr Werk wurde gewürdigt, als das Heimweberei-Museum gegründet wurde. Die Tochter von Anna Droste-Lehnert, Herlinde Droste, zeigte sich nach Rücksprache mit Ortsbürgermeister Hans-Günter Schommers ebenfalls mit der besonderen Widmung, der »Ehrengrabstätte« in der vom Ortsgemeinderat beschlossenen Form einverstanden.


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