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Ein Bild mit österlicher Botschaft

Pitt Kreuzbergs »Pietà« in Thomas-Morus-Kirche

 

»Pietà« (1955)

Auf Initiative des Kreisoberverwaltungsrats Helmut Klassmann und zur Freude von
Dechant Ludwig Gödert kam Pitt Kreuzbergs »Pietà« in die Thomas-Morus-Kirche. weiter

 

Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Bettscheider

Die Kreisverwaltung Vulkaneifel hat aus dem Nachlass des Malers Pitt Kreuzberg (1888-1966) der Pfarrgemeinde St. Nikolaus eines seiner eindrucksvollsten religiösen Werke als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Die »Pietà« - künstlerischer Ausdruck des österlichen Glaubens - befindet sich in der Thomas-Morus-Kirche.

Daun. Von den 15 Kirchen in seiner Pfarreiengemeinschaft sei die Thomas-Morus-Kirche als die architektonisch modernste am besten geeignet, dem großformatigen Gemälde den nötigen Platz und die erforderliche Betrachtungsdistanz zu geben, erklärt Dechant Ludwig Gödert, als er gemeinsam mit dem Büroleiter der Kreisverwaltung, Helmut Klassmann, berichtet, wie das Bild aus dem Nachlass in die Kirche gelangt war.

Zu der ohnehin beträchtlichen Sammlung der Kreisverwaltung Daun hatte Theodora Lorenz, Tochter des jahrzehntelang in Schalkenmehren lebenden und malenden Pitt Kreuzberg, der Kreisverwaltung Daun einen Teil des Nachlasses geschenkt. Auf allen Etagen des Behördenhauses sind Kreuzbergs gerahmte Bilder zu sehen, und es gibt einen Fundus von ungerahmten Blättern und Platten. »Wir sichten diese Sammlung hin und wieder, wenn wir Bilder an Aussteller verleihen«, erklärt Klassmann.

Im Rahmen einer Ausstellung mit überwiegend religiösen Motiven Pitt Kreuzbergs im vorigen Jahr in Mayen sei die »Pietà« in den Blick geraten und die Idee entstanden, sie der Kirchengemeinde zur Verfügung zu stellen. Er habe sich an Dechant Gödert gewandet, erinnert sich Klassmann. »Das Bild spricht mich sehr stark an, und die Platzierung in der Nähe des Chorraums scheint mir gelungen«, sagt der Dechant. Er habe die Gottesdienstgemeinde auf das Kunstwerk aufmerksam gemacht, und es hätte sich schon eine Reihe von Kirchenbesuchern lobend geäußert. »Kreuzbergs »Pietà« ergänzt die übrige künstlerische Ausstattung der Kirche sehr gut«, meint Ludwig Gödert.

Den Gemälden und Zeichnungen religiösen Inhalts bescheinigen Pitt Kreuzbergs Biografen - darunter der Autor Franz Josef Ferber (Daun) und die Kunsthistorikerin Heike Wernz-Kaiser (Bad Neuenahr-Ahrweiler) - höchste Ausdrucksstärke und Überzeugungskraft.

An Kreuzbergs tiefer Gläubigkeit sei nicht zu zweifeln, er habe seine Religion stets ernst genommen, wenngleich er der Amtskirche kritisch und ablehnend gegenüber gestanden habe, schreibt Franz Josef Ferber.

Die »Pietà« entstand 1955 in Tempera und Sand auf Leinwand und zeigt expressiv und dem Betrachter frontal zugewandt die heilige Maria mit dem Leichnam Christi. Von bemerkenswerter theologischer Bedeutung ist das aus den Wundmalen des rechten Armes tropfende Blut, das in einer Schale aufgefangen wird; von dort steigen die erlösten Seelen auf.

Den linken Arm Christi hält Maria wie in einer Siegesgeste nach oben. Die zentrale Botschaft des Gemäldes sei unmissverständlich, betont Heike Wernz-Kaiser: »Gott opfert seinen Sohn und schenkt damit den Menschen das ewige Leben und die Vergebung der Sünden.« Und: Das Bild sei als Mahnung zu verstehen, dieses Opfer und die damit verbundene Liebe Gottes zu den Menschen niemals zu vergessen.

Die Beiträge »Religiosität« von Franz Josef Ferber und »Religiöse Motive« von Heike Wernz-Kaiser finden sich in dem im Selbstverlag der Volksbank RheinAhrEifel erschienenen Buch »Pitt Kreuzberg - Ein Maler der Eifel« (2007).


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