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Ein Bild mit österlicher Botschaft
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Pitt Kreuzbergs »Pietà« in Thomas-Morus-Kirche
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Auf Initiative des Kreisoberverwaltungsrats Helmut Klassmann und zur Freude von Dechant Ludwig Gödert kam Pitt
Kreuzbergs »Pietà« in die Thomas-Morus-Kirche.
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Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Bettscheider
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Die Kreisverwaltung Vulkaneifel hat aus dem Nachlass des Malers Pitt Kreuzberg (1888-1966) der Pfarrgemeinde
St. Nikolaus eines seiner eindrucksvollsten religiösen Werke als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Die »Pietà« - künstlerischer Ausdruck des österlichen Glaubens - befindet sich in der
Thomas-Morus-Kirche.
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Daun. Von den 15 Kirchen in seiner Pfarreiengemeinschaft sei die Thomas-Morus-Kirche als die architektonisch
modernste am besten geeignet, dem großformatigen Gemälde den nötigen Platz und die erforderliche
Betrachtungsdistanz zu geben, erklärt Dechant Ludwig Gödert, als er gemeinsam mit dem Büroleiter der
Kreisverwaltung, Helmut Klassmann, berichtet, wie das Bild aus dem Nachlass in die Kirche gelangt war.
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Zu der ohnehin beträchtlichen Sammlung der Kreisverwaltung Daun hatte Theodora Lorenz, Tochter des jahrzehntelang
in Schalkenmehren lebenden und malenden Pitt Kreuzberg, der Kreisverwaltung Daun einen Teil des Nachlasses
geschenkt. Auf allen Etagen des Behördenhauses sind Kreuzbergs gerahmte Bilder zu sehen, und es gibt einen Fundus
von ungerahmten Blättern und Platten. »Wir sichten diese Sammlung hin und wieder, wenn wir Bilder an
Aussteller verleihen«, erklärt Klassmann.
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Im Rahmen einer Ausstellung mit überwiegend religiösen Motiven Pitt Kreuzbergs im vorigen Jahr in Mayen sei die
»Pietà« in den Blick geraten und die Idee entstanden, sie der Kirchengemeinde zur Verfügung zu stellen.
Er habe sich an Dechant Gödert gewandet, erinnert sich Klassmann. »Das Bild spricht mich sehr stark an, und
die Platzierung in der Nähe des Chorraums scheint mir gelungen«, sagt der Dechant. Er habe die
Gottesdienstgemeinde auf das Kunstwerk aufmerksam gemacht, und es hätte sich schon eine Reihe von Kirchenbesuchern
lobend geäußert. »Kreuzbergs »Pietà« ergänzt die übrige künstlerische Ausstattung der Kirche sehr
gut«, meint Ludwig Gödert.
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Den Gemälden und Zeichnungen religiösen Inhalts bescheinigen Pitt Kreuzbergs Biografen - darunter der Autor Franz
Josef Ferber (Daun) und die Kunsthistorikerin Heike Wernz-Kaiser (Bad Neuenahr-Ahrweiler) - höchste Ausdrucksstärke
und Überzeugungskraft.
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An Kreuzbergs tiefer Gläubigkeit sei nicht zu zweifeln, er habe seine Religion stets ernst genommen, wenngleich er
der Amtskirche kritisch und ablehnend gegenüber gestanden habe, schreibt Franz Josef Ferber.
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Die »Pietà« entstand 1955 in Tempera und Sand auf Leinwand und zeigt expressiv und dem Betrachter
frontal zugewandt die heilige Maria mit dem Leichnam Christi. Von bemerkenswerter theologischer Bedeutung ist das
aus den Wundmalen des rechten Armes tropfende Blut, das in einer Schale aufgefangen wird; von dort steigen die
erlösten Seelen auf.
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Den linken Arm Christi hält Maria wie in einer Siegesgeste nach oben. Die zentrale Botschaft des Gemäldes sei
unmissverständlich, betont Heike Wernz-Kaiser: »Gott opfert seinen Sohn und schenkt damit den Menschen das
ewige Leben und die Vergebung der Sünden.« Und: Das Bild sei als Mahnung zu verstehen, dieses Opfer und die
damit verbundene Liebe Gottes zu den Menschen niemals zu vergessen.
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Die Beiträge »Religiosität« von Franz Josef Ferber und »Religiöse Motive« von Heike
Wernz-Kaiser finden sich in dem im Selbstverlag der Volksbank RheinAhrEifel erschienenen Buch »Pitt Kreuzberg
- Ein Maler der Eifel« (2007).
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