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Pitt Kreuzberg-Ausstellung in Mayen eröffnet

Großer Andrang herrschte vor einigen Tagen in den Räumlichkeiten des Eifelmuseums anlässlich der Vernissage der Werke des »Malers in der Eifel«

JO

»Theo bei Brombeerlimonade« (1922)

Über 250 Besucher waren dabei, als am vergangenen Freitag die Ausstellung des Eifelmalers Pitt Kreuzberg unter dem Titel »Echo einer Seele« von Oberbürgermeister Günter Laux eröffnet wurde. (v. l.) Dr. Rainer Roeckelein, OB Günter Laux, Heike Wernz-Kaiser, Samira und Jan Wilbert. Foto: JO

Mayen. Über 250 Besucher waren dabei, als am vergangenen Freitag die Ausstellung des Eifelmalers Pitt Kreuzberg unter dem Titel »Echo einer Seele« von Oberbürgermeister Günter Laux eröffnet wurde. Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni 2008 geöffnet. Es war eine dem Künstler angemessene würdige Veranstaltung, wozu in besonderer Weise die Musiker des städtischen Orchester Mayen beitrugen; lange anhaltender Beifall belohnten die vier hochkarätigen Stücke, die der neue Musikdirektor Michael Fuxius (Klavier), die Konzertmeisterin Susanne Feldens-Bechstedt (Violine), Gabi Krämer (Flöte) und Susanne Bartzen am Kontrabass zu Gehör brachten. Durch das Programm führte Stefan Pauly.

In seiner Begrüßungsrede wandte sich Oberbürgermeister Günter Laux zunächst an Peter Schaaf, dem Vorstandssprecher der Kreissparkasse Mayen und Heinz J. Gilgenbach, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel; beide Geldinstitute haben sich mit großem Engagement für die Realisierung dieser Ausstellung mit einem hohen künstlerischen Stellenwert eingebracht. »An dieser Stelle ist es mir aber auch ein besonderes Bedürfnis, den 'guten Seelen' im Hintergrund Dank zu sagen«, erklärte der Oberbürgermeister weiter und fügte an: »Sie sind es, die es ermöglicht haben, die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Genovevaburg konzeptionell umzusetzen. Namentlich sind das Achim Hellinger, Heinz Thönnes sowie meine Mitarbeiter in der Verwaltung und die der Kreissparkasse, insbesondere Herr Künzel. Dass Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, heute so zahlreich hier erschienen sind, ist Beleg dafür, dass das Kunstinteresse im Allgemeinen nach wie vor vorhanden ist und im besonderen das Interesse an den Werken von Pitt Kreuzberg weiterhin besteht.« Pitt Kreuzberg habe, so führte Laux weiter aus, immer wieder den Weg nach Mayen gesucht und gefunden. Über Jahrzehnte bestand eine intensive Freundschaft zu Heinrich Pieroth. Am Ende seiner Begrüßungsrede stattete er seinen besonderen Dank den vielen Leihgebern, die ihre Bilder zum Gelingen der Ausstellung zur Verfügung gestellt haben, ab.

»Theo bei Brombeerlimonade« (1922)

Die Protagonisten der Ausstellungseröffnung (von links) Heinz J. Gilgenbach, Dr. Rainer Roeckelein, OB Günter Laux, Heike Wernz-Kaiser, Samira und Jan Wilbert sowie Peter Schaaf.

Für die Konzeption der Ausstellung dankte der OB dem Ehepaar Samira und Jan Wilbert. Er überreichte ihnen als Dank und Anerkennung einen Gutschein zum Besuch der Premiere »Der Widerspenstigen Zähmung« und ein Weinpräsent; gleiches erhielten Heike Wernz-Kaiser und Dr. Rainer Roeckelein, die zum Gelingen der Eröffnungsveranstaltung einen wesentlichen Beitrag geleistet haben.

Nach den einführenden Worten von Oberbürgermeister Günter Laux war es an Heike Wernz-Kaiser, inhaltlich in die Ausstellung einzuführen. Pitt Kreuzberg sei einer der wenigen Künstler einer Generation, die aufgrund der politischen Ereignisse etwas in Vergessenheit geraten ist, der eine eigene Internetseite besitzt. Unter www.pitt-kreuzberg.de ist das bislang greifbare Werk zusammengetragen - bisher sind es etwa 1.850 Werke und der Bestand wächst weiterhin. Und nicht zuletzt könne der Künstler eine umfassende Monographie vorweisen; das Buch »Pitt Kreuzberg - Ein Maler in der Eifel« sei ein wichtiger Mosaikstein im Rahmen der Erinnerungsarbeit und Würdigung dieses Künstlers. »Am 30. Mai dieses Jahres wäre Pitt 120 Jahre alt geworden«, stellte Frau Wernz-Kaiser fest und ergänzte: »Es scheint als wäre nun tatsächlich das eingetreten, was er selber immer prophezeit hat, dass nämlich seine Bilder einmal viel Wert sein werden, wenn er längst nicht mehr am Leben ist. Er wird dies mit einem bitteren oder sarkastischen Unterton gesagt haben, denn zu seinen Lebzeiten war ihm Ruhm und wirtschaftlicher Erfolg vor allem im Alter versagt geblieben.« Als er 25 Jahre alt war habe er die Entscheidung getroffen, mit seiner Familie nach Schalkenmehren zu ziehen. Die Natur zu beobachten und zu erleben habe für den tiefgläubigen Pitt Kreuzberg bedeutet, am göttlichen Schöpfungsprozess teilzuhaben. Die Geheimnisse der Schöpfung zu entdecken und in seinen Gemälden festzuhalten, sei im Laufe der Jahre immer mehr zentrales Streben des Künstlers gewesen.

»Theo bei Brombeerlimonade« (1922)

OB Günter Laux überreicht Jan Wilbert, der zusammen mit seiner Ehefrau für die Konzeption der Ausstellung verantwortlich ist, ein Geschenk; mit auf dem Bild von links: Dr. Rainer Roeckelein (halb verdeckt), Peter Schaaf, Samira Wilbert und Heinz J. Gilgenbach.

Nach Mayen sei er besonders gerne gefahren, habe er doch dort seinen wohl besten Freund Heinrich Pieroth getroffen. Über ihn hat er Zugang zur Mayener Kunstszene erhalten. Stammgäste im Atelier Pieroth seinen vor und nach dem Krieg Künstler wie der Bildhauer Erich Moog, die Maler Toni Zeus und Mathias Barz, sowie der Gold- und Silberschmied Karl Schollmeier und der Graphiker Fritz Stein gewesen. Die bemerkenswerten Ausführungen von Heike Wernz-Kaiser endete mit den Worten »Die Ausstellung 'Pitt Kreuzberg - Echo einer Seele' möchte zum einen das vorliegende Buch 'begehbar' machen und die bisher noch nie in einer Ausstellung gezeigten Bilder, die mit wenigen Ausnahmen alle aus Privatbesitz stammen und in besonderer Weise zu Mayen stehen, präsentieren«.

Letzter Programmpunkt vor der offiziellen Eröffnung der Ausstellung durch Oberbürgermeister Günter Laux war eine Lesung durch Dr. Rainer Roeckelein. Er trug seine Gedichte »Trost bei der Seele«, »dazwischensein«, »Sonnenaufgang«, »am See«, »der Baum«, »Nebel« und »Dezember« vor. Optisch untermalt wurde die Lesung mit Bildern von Pitt Kreuzberg.


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