Der zweite Festtag begann am Sonntag morgen um 10:30 Uhr mit der Eröffnung der Kunst- und
Gemäldeausstellung im Saale des Jugendheims durch Geheimrat Dr. Kaufmann, der am Eingang
zu derselben den zu der Tagung erschienenen Regierungspräsident Dr. Gaassen, Trier,
begrüßte. In seiner Eröffnungsansprache ging der Vorsitzende besonders auf die Ziele des
Eifelvereins ein, der sich neben der Erschließung, der Werbung für die Eifel als
Fremdenverkehrsgebiet an der Westgrenze, die kulturelle Befruchtung zur Aufgabe gestellt
habe und ein Teil dieser Aufgabe sei die Förderung der Eifeler Kunst. Erst vor 50 Jahren
etwa - so führte er u. a. aus - wurde die Kunst auf die Schönheit und Eigenart der Eifel
aufmerksam. Männer, wie der Altmeister Lessing, dessen großes Eifelgemälde in der
Nationalgalerie für unsere Heimat wirbt, Nikolaus von Bonfart, dessen schöne Kupferstiche
die Umwelt aufhorchen ließen und in jüngerer Zeit vor allem die bekannten Eifelmaler Fritz
von Wille und v. Bollmann waren es, die den Weg echter Eifelkunst beschritten. So hat sich
der Eifelverein auch die Förderung der mit der Haupttagung verbundenen Kunst- und
Gemäldeausstellung zur Aufgabe gemacht, denn auch vor 18 Jahren, bei der letzten großen
Versammlung und unserem Kreisstädtchen war es eine Gemäldeausstellung, verbunden mit
Trachtenschau, die der Verbundenheit des Vereins mit der Eifelkunst nach außen hin
Ausdruck gab, als der Franzose jeglichen äußeren Schmuck anlässlich des Festes streng
verboten hatte.
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An die Eröffnung schloss sich ein gemeinsamer Rundgang durch die Ausstellung an, deren
Einzelheiten zu würdigen im Rahmen des Berichts zu weit führen würde. Es sei nur gesagt,
dass in dem beachtlichen Rahmen der Ausstellung wirklich gediegene Kunst zur Schau gestellt
ist. Bekannte Namen wie Maria Bewerunge aus Walsdorf, Pitt Kreuzberg aus Schalkenmehren,
Magda und Georg Heller aus Dreis, stellten sich in schönen Bildern vor neben Ernst Inden
aus Gemünd, Alfred Holler, Eupen, Curtius Schulten, Blankenheim und Otto von Wille, Kerpen.
Beachtliche Eifel- und Ahrbilder zeigen weiterhin Josef Schneider und Hans Sprung, Koblenz,
während in einer besonderen Abteilung die Heimweberei Schalkenmehren ihre schönen, farbigen
Stoffe in einem Rahmen alter Arbeitsgeräte wie Webstuhl, Spinnräder und Haspel aufgebaut
hat.
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