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Pitt Kreuzberg

(Peter Joseph Karl Hubert Kreuzberg)

Conrad-Peter Joist

Selbstporträt (1924)

Pitt Kreuzberg, Selbstbildnis, Öl auf Leinwand (1924)

Ahrweiler 1888-1966 Schalkenmehren

1888 31. Mai als Sohn der Kaufmannsfamilie Leopold und Maria Kreuzberg in Ahrweiler geboren
1895-1906 Besuch der Latein- und Bürgerschule in Ahrweiler, der Gymnasien in Brühl und Münstereifel
1907-1911 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
1911-1913 Studium an der Kunstakademie München
1913 Heirat mit Trude Boosen und Umzug nach Schalkenmehren/Eifel
1914-1918 Kriegsdienst
1930 Einjähriger Malaufenthalt bei einem Freund in Holland
1936 Vierwöchiger Malaufenthalt bei Dr. Nolden in Mayen und Kauf eines Hauses am Ufer des Schalkenmehrener Maares
1950 Längere Schaffenspause durch einen Schlaganfall
1958 Nach langer Krankheit Tod seiner Frau
1966 22.02. in Bad Honnef gestorben

 

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Sturm am Maar (1965)

Sturm am Maar (1965)

Künstlerischer Werdegang

In frühen Jahren wanderte Pitt mit seinem Vater zu den Eifelmaaren, wo der junge Kreuzberg, bereits damals von dieser Landschaft fasziniert, skizzierte.

Bei seinen Studien in Düsseldorf bekam er Kontakt zu den rheinischen Expressionisten, die ihn stark beeinflussten. Allerdings missfiel ihm der strenge Lehrbetrieb an der Akademie, so dass er 1911 nach München wechselte, doch haben ihm der dortige Nachimpressionismus und der Jugendstil nicht zugesagt, obwohl er dadurch auch beeinflusst wurde. Bereits 1913 drängte es den »Einzelgänger« wieder in die Eifel, wo er sich abseits am Schalkenmehrener Maar niederließ.

Ab etwa 1920 entwickelte Pitt Kreuzberg seinen expressionistischen Stil. Obwohl er in den dreißiger Jahren zum impressiv naturalistischen Stil »abrutschte«, fand er nach 1945 zur Fortentwicklung seines persönlich expressiven Stils.

Maarlandschaft mit Regenbogen (1956)

Schalkenmehrer Maar (1956)

Zum Werk

Sein Werk besteht insgesamt überwiegend aus Landschaftsbildern, aber auch aus vielen religiösen Motiven.

Mit kräftiger Farbpalette dringt Kreuzberg in die Strukturen der »Urlandschaft« der Vulkaneifel. Gottes Schöpfungswerk stellt er in all seiner Lebenskraft dar und ergründet in seinen Bildern dessen Geheimnis, bis er in seinem malerischen Spätwerk aus Sorge um den Fortbestand zu fast apokalyptischen Visionen gelangt.

Zentrales Thema sind die vier Elemente - Feuer, Wasser, Luft und Erde - , die der Maler in der Vulkaneifel verspürt und findet. In Rhythmus und Dynamik fasst er diese mit religiöser und zeitkritischer Betroffenheit zu seinem Bild zusammen, mahnend und gläubig, besorgt und aufrüttelnd.

Wie sein Pinselduktus sich steigert, so konzentriert sich seine Farbpalette immer mehr auf die Grundfarben, von starkem Hell-Dunkel-Kontrast bestimmt.

In seinem letzten Schaffensjahren arbeitet Kreuzberg mit dem Pinsel fast wie mit dem Kreidestift, bewegt von dynamischer Kraft seines Motivs, um die innere Lebensstruktur zur Bildaussage zu machen. Lang fließende Pinselstriche stehen kurzen abgebrochenen Strichen gegenüber. Wild bewegte Flächen kontrastieren zu ruhig glatten Flächen.

In der Frühzeit malte er häufig mit selbst gefertigter Wachstempera, später mehr mit Ölfarben. Daneben zeichnete er häufig mit Kreide, Kohle und Tusche. Malgründe und Größen variieren, sind wahrscheinlich spontan zufällig gewählt.

Sieht man von den dreißiger Jahren ab, so ist sein Werk in kontinuierlicher Auseinandersetzung mit seinem Thema »Schöpfungswerk Gottes« in Steigerung seiner Aussage intensiviert und in Komprimierung seiner Aussage intensiviert und in Komprimierung seiner künstlerischen Mittel bis zum Spätwerk entwickelt und vollendet.

Schäferkarren (1927)

Schäferkarren (1927)

Literatur:

Katalog »Pitt Kreuzberg - Ein Malerleben«, hg. von Prof. Dr. Bernhard Kreutzberg, Ahrweiler 1983

Franz Josef Ferber, Pitt Kreuzberg zum 100. Geburtstag.
In: Eifeljahrbuch 1989, Düren 1988, S. 58 ff


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