Eifel und Kunst Projekte Zum Bergbau in der Eifel |
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Zur Umsetzung des Landesentwicklungsprogramms Rheinland-Pfalz (LEP IV) im Vulkankreis |
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Eine Bilddokumentation zu den vom Landesamt für Geologie und Bergbau ausgewiesenen Vorrang- und Vorbehaltsflächen zur Rohstoffsicherung für Lava- und Basaltvorkommen. |
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Die Ausgangslage | ||||||
Das Landesentwicklungsprogramm Rheinland-Pfalz (LEP IV) ist sein 25. November 2008 in Kraft. LEP IV legt die Rahmenbedingungen für die räumliche Entwicklung des Landes und seiner Teilräume fest. Konkret werden verbindliche Ziele und zu berücksichtigende Grundsätze vorgegeben, die bei allen raumbedeutsamen Maßnahmen und Planungen zu berücksichtigen sind. So werden beispielsweise die Ausweisung von Vorrang- und Vorbehaltsflächen für Rohstoffsicherung, für Erholung und Tourismus, für Industrie- und Gewerbeflächen sowie für Verkehrsinfrastrukturvorhaben ganz wesentlich durch die Regelungen im LEP IV beeinflusst. LEP IV lesen | ||||||
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Ein Regionaler Raumordnungsplan (ROP) vertieft das LEP für die jeweilige Region. Die für den Kreis Vulkaneifel zuständige
Planungsgemeinschaft Region Trier ist aktuell beauftragt, auf der Grundlage eines sog. Fachbeitrages
des Landesamtes für Geologie und Bergbau (LGB), im Rahmen der Rohstoffsicherung für beinahe alle geologisch feststellbaren
Basalt- und Lavavorkommen entsprechende Flächen mit abschließender Planungswirkung festzulegen.1
Im Kreisgebiet weist das LGB heute bereits 42 Gewinnungsstellen für Lava und Basalt aus. Übersichtskarte Die künftige Planung sieht eine Erweiterung der potentiellen Abbauflächen von derzeit 400 ha auf über 2.000 ha vor. |
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Neben dem Kreis Vulkaneifel ist die Planungsgemeinschaft Region Trier auch zuständig für die Stadt Trier und die Kreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm. Die Regionalvertretung umfasst insgesamt 55 stimmberechtigte Vertreter der Kreistage und Stadträte, Landräte, Bürgermeister sowie Vertretern von Kammern und Verbänden. Chefplaner der Regionalen Planungsgemeinschaft Trier ist Herr Roland Wernig. Nach aktueller Planung wird der fortgeschriebene ROP Anfang 2012 vorgelegt. | ||||||
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Die Interessengemeinschaft Eifelvulkane sieht Widerspruch | ||||||
Die Bürgerinitiative »Interessengemeinschaft (IG) Eifelvulkane« sieht in der Ausweisung von weiteren Vorrang- und Vorbehaltsflächen für die Rohstoffsicherung (Ziel 128 des LEP IV) einen Widerspruch zum Ziel 134 des LEP IV, der Ausweisung von Vorrang- und Vorbehaltsflächen für regional bedeutsame Gebiete für Erholung und Tourismus.1 | ||||||
Die Vulkaneifel wird im Rahmen des LEP IV herausgehoben bewertet als: »Durch vulkanische Formen wie Maare, Vulkankuppen und -kegel, Krater geprägte Kulturlandschaft. Hervorzuheben sind die Maare als die einzigen größeren natürlichen Stillgewässer der Region sowie der Windsborn-Kratersee als einziger Bergkratersee nördlich der Alpen.« und deshalb landesweit bedeutsam als: »Landschaft mit bundesweiter einzigartiger vulkanischer Prägung, historische Kulturlandschaft, Naherholungsgebiet: in Teilbereichen, v. a. im Raum Dreiser Weiher, Ernstberg.« | ||||||
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Viele Vulkanberge, die das Bild der Eifel so markant prägten, sind heute bereits ganz oder beinahe verschwunden, z. B. der Radersberg, der Goldberg und der Goßberg. Von anderen stehen nur nur noch Sichtkulissen. Nach Meinung der IG Eifelvulkane sprechen folgenden Gründe gegen die Planung der Landesregierung zur Rohstoffsicherung:(2) | ||||||
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Bei Abbaustätten, von denen die Steinveredelungsindustrie mit vielen Arbeitsplätzen abhängen, wie bei Müller-Kalk in Ahütte oder Akdolit in Pelm, fordert die IG Eifelvulkane keine Einschränkungen. Ansonsten fallen die reinen Steinbrüche als Faktor für Arbeitsplätze kaum ins Gewicht. Die äußerst geringe Bedeutung der Rohstoffgewinnung für die Arbeitsplätze in der Region steht in keinem nachvollziehbaren Verhältnis zu den mit der Planung gefährdeten Arbeitsplätzen in der Wasser/Mineralwassergewinnung und im Tourismussektor, in dem alleine 30% aller Arbeitsplätze angesiedelt sind.(3) Wie groß die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus (=Wertschöpfung) ist, belegen (ältere) Umsatzzahlen im Tourismus - im Vergleich zu denen im Bereich Steine/Erden: Tourismus 345,1 Mio Euro - Steine Erden 47,5 Mio Euro.(4) | ||||||
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Der verschwundene Radersberg (ehemals 637 m ü. NN) bei Brück in den 1930er Jahren und heute. |
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Die Behörden erledigen ihre Pflicht | ||||||
Friedrich Häfner, stellvertretender Leiter des LGB, versteht die Aufregung nicht. Im Zeitungsinterview spricht er sogar von 2.600 Hektar Vorrangfläche, aber: »Es ist doch nicht davon auszugehen, dass alle ausgewiesenen Gebiete kurzfristig ausgebeutet werden. Es geht um eine langfristige Planung von mehreren Jahrzehnten.« Er weist zudem darauf hin: »Was von dem, was wir vorlegen, übrigbleibt, darüber entscheiden nicht wir, sondern die Planungsgemeinschaft Region Trier.« Aufgabe des LGB sei es, alle möglichen Abbaugebiete aufzulisten.(5) | ||||||
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Widerstand aus der kommunalen Politik | ||||||
Der Kreistag Vulkaneifel fasste am 04.04.2011 folgenden Beschluss: Da die Lava- und Basaltnachfrage aus bestehenden Tagebauen bzw. durch neue Tagebaue bereits ausgewiesenen Vorranggebieten auf Jahrzehnte hinaus gedeckt werden kann, besteht keine Notwendigkeit, derzeit neue Vorranggebiete für Tagebaue vorzuschlagen und geologische Naturdenkmale über das bisherige Ausmaß in Anspruch zu nehmen. | ||||||
Der Kreistag Vulkaneifel appelliert daher an die Planungsgemeinschaft, bei der Erstellung des Entwurfes des Regionalen Raumordnungsplans die Aspekte des Landschaftsschutzes deutlich zu berücksichtigen und von einer Ausweisung der Vorranggebiete im Landkreis Vulkaneifel abzusehen.(6) | ||||||
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Auch der Gemeinderat Pelm lehnt eine Ausweisung zusätzlicher Rohstofflagerflächen ab: | ||||||
(...) Bei zwei dieser vulkanischen Bergkuppen, der Barley und dem Kasselburger Hahn, handelt es sich noch dazu um ausgewiesene Naturdenkmäler. Auf ausdrückliche Forderung des Ministeriums für Umwelt und Forsten ist zum Beispiel der Verzicht auf den Abbau von Bodenschätzen auf dem Gebiet des »Kasselburger Hahn« grundbuchlich abgesichert worden. Umso mehr ist es für uns verwunderlich, dass eine andere Landesbehörde nunmehr eben dieses Gebiet als Vorrangfläche darstellt. | ||||||
Die Gemeinde Pelm lehnt die Nutzung von Rohstoffen auf ihrem Gebiet nicht generell ab, das beweisen der seit Jahrzehnten durchgeführte Abbau von Dolomitkalk und Lava in gemäßigtem, weitgehend umweltverträglichem Umfang. | ||||||
Eine Ausweisung von Rohstofflagerflächen und eine mögliche zukünftige Ausweitung des Abbaus in der Größenordnung, wie in den Plänen dargestellt, lehnen wir aber grundsätzlich ab. Die damit zwangsläufig verbundene gravierende Zerstörung unserer Landschaft, die einen wesentlichen Faktor für die Weiterentwicklung des für die Vulkaneifel lebenswichtigen Tourismus darstellt, können und werden wir nicht hinnehmen. | ||||||
Wir behalten uns vor, im Falle eines späteren Auslegungsverfahrens alle uns rechtlich möglichen Schritte zur Verhinderung dieser unseres Erachtens total »überzogenen« Planung zu nutzen.(7) | ||||||
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Blick von der Wolfsbeuel (531 m ü. NN) zwischen Niederbettingen und Roth auf die Kyller Höhe (535 m ü. NN). |
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Unterstützung gesucht | ||||||
Die IG Eifelvulkane bittet um Ihre Unterstützung: | ||||||
1. In den vergangenen Monaten wurden bereits 3.000 Unterschriften gegen den erweiterten Gesteinsabbau in der Vulkaneifel gesammelt. Im Internet finden Sie eine Online-Petition . | ||||||
2. Sie können das Plakat »Dom und Berge« ausdrucken und aufhängen und so auf das Thema aufmerksam machen. | ||||||
3. Sponsoren gesucht: Für die breite Verteilung der Unterschriftenaktion und eine effektive Öffentlichkeitsarbeit brauchen wir jede Unterstützung. Eine Anzeigenkampagne ist geplant, Plakate, Listen, Porto müssen finanziert werden. Sonderkonto IG Eifelvulkane, Kto.Nr. 356 00 89 03, Voba Rhein-Ahr-Eifel, BLZ 577 61 591 | ||||||
4. Besuchen Sie die Hompage der IG Eifelvulkane . Hier finden Sie weiteres Informationsmaterial und Diskussionsbeiträge. | ||||||
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Quellen: | ||||||
(1) Hartmut Schmidt, Daun; Lava- und Basaltabbau in der Eifel - aktueller Stand der Diskussion im Februar 2011, online unter (2) Hartmut Schmidt, Daun für die IG Eifelvulkane: Resolution anlässlich des Besuchs von Innenminister Bruch in Hillesheim, 16.03.2011, online unter (3) Untersuchung 2007/8 des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (4) IHK Trier 2002 (5) Stephan Sartoris, Sorge um Vulkanberge, Trierischer Volksfreund, 28. August 2010 (6) Artikel »Kreistag gegen weitere Ausweisung von Abbaugebieten«, online unter (7) Stellungnahme der Gemeinde Pelm zur Veröffentlichung der »potentiellen Rohstofflagerflächen« durch das geologische Landesamt, Eifelzeitung, 16.06.2011, online unter |
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Jan Wilbert, Hürth, 2011 | ||||||
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Die farbig markierten Vorrang- und Vorbehaltsflächen sind verknüpft mit weiterführendem Bild- und Kartenmaterial. |
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Vorrang- und Vorbehaltsflächen Rohstoffsicherung (Lava + Basalt) |
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Das LGB hat die geplanten Vorranggebiete Rohstoffsicherung im Internet veröffentlicht: Weiter Unter »Themen« dort »Rohstoffgeologische Fachplanung« anklicken. | ||||||
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Presseartikel zum Thema |
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Trierischer Volksfreund, 02. September 2011 Naturschützer: »Nur eine Beruhigungstablette« |
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Trierischer Volksfreund, 29. August 2011 Planer: Lavaabbau wird nur moderat erweitert |
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Presseerklärung des Wirtschafts- und des Umweltministeriums zum Besuch der IG-Eifelvulkane am 17. Juli 2011 Nachhaltige Rohstoffwirtschaft und Naturschutz muss auch für die Ausbeutung von Vulkanasche gelten |
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Trierischer Volksfreund, 07. Juni 2011 »Naturschutz und Windkraft verhindern ungezügelten Lava-Abbau« |
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Eifel-Zeitung, 14. Juni 2011 Wird »LEP IV« die Lizenz zur Zerstörung auf Raten? |
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Eifel-Zeitung, 26. Mai 2011 Pelm lehnt Ausweisung zusätzlicher Rohstofflagerflächen ab |
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Eifel-Zeitung, 9. Februar 2011 Deutschlandfunk berichtet über Lavaabbau in der Vulkaneifel |
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Trierischer Volksfreund, 17. Januar 2011 Bürger kämpfen für Vulkanberge |
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Eifel-Zeitung, 3. November 2010 Nicht zum Abbau freigeben: Die Vulkaneifel! |
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Eifel-Zeitung, 8. September 2010 EAZ-Interview: Lava-Abau nicht um jeden Preis |
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Eifel-Zeitung, 27. Oktober 2010 Zum Abbau freigegeben? 2.800 Fußballfelder |
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Eifel-Zeitung, 20. Oktober 2010 Zum Abbau freigegeben? Wetschberg, Mühlenberg und viele andere |
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Eifel-Zeitung, 13. Oktober 2010 Zum Abbau freigegeben? Der Scharteberg |
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Eifel-Zeitung, 29. September 2010 Zum Abbau freigegeben? Die Löhlei |
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Eifel-Zeitung, 22. September 2010 Zum Abbau freigegeben? Der Rockeskyller Kopf |
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Eifel-Zeitung, 15. September 2010 Zum Abbau freigegeben? Der Kasselburger Hahn |
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Trierischer Volksfreund, 28. August 2010 Sorge um Vulkanberge |
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Eifel-Zeitung, 25. August 2010 Zum Abbau freigegeben? Hoher List und Weinfeld |
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Eifel-Zeitung, 18. August 2010 Zum Abbau freigegeben? Der Nerother Kopf |
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Eifel-Zeitung, 11. August 2010 Zum Abbau freigegeben? Der Asseberg |
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Eifel-Zeitung, 28. Juli 2010 Zum Abbau freigegeben? Der Döhm |
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Trierischer Volksfreund, 15. Juni 2010 Naturschützer: Gesteinsabbau begrenzen |
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