Künstlerbiographie

Bildhauer, geb. in Bocholt am 21.01.1910, gest. am 01.12.2004. Als Sohn eines Dachdeckermeisters in Bocholt geboren, erhielt er in den Zwanziger Jahren eine Ausbildung im Fachgebiet Holzbildhauer-Ornamentik. 1929-1932 studierte er an der Kunstgewerbeschule Münster bei Prof. Franz Guntermann Bildhauerei und bei Hans Pape Graphik. Es folgte ein weiteres Studium bei Prof. Dr. Josef Enseling an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1932 arbeitete er in Bocholt als freischaffender Künstler.
Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft unterbrachen seine Arbeit zwischen 1940 und April 1949. Von 1964-1989 wirkte er als Dozent an der hiesigen Volkshochschule im Fach Modellieren in Ton. Darüber hinaus lehrte Hermann Schlatt hauptberuflich zwischen 1968 und 1974 am St.-Georg-Gymnasium im Fach Kunst.
Zu seinen Werken gehören zahllose Plastiken, Reliefs, Bildstöcke, Grabdenkmäler, Gemälde und Grafiken, die zum Teil im öffentlichen Besitz sind. Zu den bekannten Arbeiten zählen das Ehrenmal am St.-Georg-Gymnasium (1956), die Neugestaltung der bekannten Figur Meckermann im Langenbergpark, das Mahnmal am ehemaligen Standort der Bocholter Synagoge (1980), die Pforte am Städtischen Mariengymnasium (1950) und die Kanzel in der Pfarrkirche St. Georg (1952). Maßgeblichen Anteil hatte Hermann Schlatt auch beim Wiederaufbau des Historischen Rathauses in den fünfziger Jahren. Kennzeichnend für ihn war außerdem die Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Bocholt.
Er gehörte seit 1952 als Vorstandsmitglied dem Verein für Heimatpflege Bocholt an und war Mitbegründer der Zeitschrift UNSER BOCHOLT. Alljährlich erschienen zum Martinszug seine Holzschnitte mit Monatsdarstellungen (1968-1979) und Berufsbildern (1980-1993). In den Jahren seines Schaffens bemühte sich »Manes« Schlatt, wie er im Volksmund oft genannt wurde, besonders in dem von ihm gegründeten Plattdütsen Kring um die Pflege der Bocholter Mundart und des Brauchtums in Wort und Schrift. 1979 verlieh man ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1983 erhielt Hermann Schlatt für seine Verdienste die Bocholter Stadtplakette in Bronze. Außerdem war er Träger der Martinsplakette des Vereins für Heimatpflege Bocholt. Bis zuletzt lebte der Künstler, der weit über Bocholt hinaus bekannt war, mit seiner Ehefrau Anna, geborene Tangerding, in seinem Hause in der Schwartzstraße.
Autor: Wolfgang Tembrink, Bocholter Stadtlexikon auf www.bocholt.de

 

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Gemälde des Gemeinschaftswerks

 


Weitere Belegexemplare

 

 

Martinszug, Holzschnitt