Helen Ernst (*1904 - †1948) und Claus Kreuzberg (*1912 - †1980)

Helen Ernst (1933)

 

Claus Kreuzberg

 

Claus Kreuzberg studiert 1933 an der Kunst- und Architekturschule Bauhaus in Dessau. Nachdem dort der Lehrbetrieb auf Betreiben der Nationalsozialisten eingestellt wird, zieht Claus in das Studenten- und Künstlerviertel nach Düsseldorf - Stockum. Er arbeitet als Restaurator und engagiert sich für die Zeitung »Rote Fahne«, dem Zentralorgan der KPD. Bei blutigen Ausschreitungen zwischen den Kommunisten und der SA verletzt Claus drei SA Männer schwer und wird selbst kurze Zeit später überfallen und legensgefährlich verletzt in den Rhein geworfen. Er überlebt und wird zur Genesung nach Schalkenmehren gebracht, wo er acht Wochen mit einem Schädelbruch im Haus seiner Eltern liegt. Da man bei einer Hausdurchsuchung Waffen bei Claus findet, ist es für ihn unmöglich, nach Düsseldorf zurückzukehren. Mit Hilfe des Kreisleiters emigriert er auf einem Fahrrad über die grüne Grenze nach Holland. Die folgenden Jahre lebt er, zeitweilig gemeinsam mit der Künstlerin Helen Ernst, in der Prinzengracht in Amsterdam. Nach der Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen wird Helen Ernst 1940 verhaftet und in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück gebracht. Claus entzieht sich der Verfolgung durch die Gestapo, indem er sich freiwillig zur Luftwaffe meldet.

 

Pitt und Claus Kreuzberg, um 1934

 

Helen Ernst überlebte die Zeit in den Konzentrationslagern Ravensbrück und im Außenlager Barth und wurde am 1. Mai 1945 auf dem so genannten »Todesmarsch« von der Roten Armee befreit. Im Herbst 1945 kehrte die psychisch völlig gebrochene Frau nach Schalkenmehren zurück und versuchte mit Claus Kreuzberg eine neue Verbindung einzugehen. Dazu war Claus Kreuzberg aber nicht bereit. Helen Ernst zog nach Schwerin, wo sie am 26. März 1948 an den Folgen der Lagerkrankheit TBC verstarb.

Vgl. Hübner, Hans: »Helen Ernst - Ein zerbrechliches Menschenskind« und www.helen-ernst.de

 

 

Text: Jan Wilbert, Hürth
aus dem Buch »Pitt Kreuzberg - Ein Maler in der Eifel«
Fotos: Nachlass Familie Lorenz, Stolberg


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