Studienzeit

Im Jahre 1907 nimmt Pitt Kreuzbergs künstlerischer Weg seinen Anfang mit dem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf. Dem hoffnungsvollen Malertalent droht jedoch schnell ein vorzeitiges Ende seiner künstlerischen Pläne. Dem Studenten wird mangelndes Talent bescheinigt und er wird aufgefordert, die Akademie zu verlassen. Pitt Kreuzbergs akademische Ausbildung findet somit ein jähes Ende. Er selbst bezeichnet sich später folgerichtig als Autodidakt auf den der Lehrbetrieb an der Akademie gleichzeitig fördernd wie hemmend gewirkt habe.

Trotz der düsteren Zukunftsperspektiven und wahrscheinlich von Selbstzweifeln gequält trifft der junge Künstler die Entscheidung, den eingeschlagenen Weg als Maler fortzusetzen. Schon früh zeigt sich hier die Entschlossenheit und Ernsthaftigkeit mit der sich Pitt Kreuzberg schließlich zeit Lebens der Kunst verschreibt.

 

Pitts Hochzeit (1911)

 

Pitt, Trudel und Claus (1912)

Spätestens nach dem Suizid des Vaters im Jahr 1908 und dem Verlust des elterlichen Vermögens ist Pitt Kreuzberg auf eigene Einkünfte angewiesen. Seinen kärglichen Lebensunterhalt dürfte der junge Künstler sicherlich durch den gelegentlichen Verkauf eines Bildes, hauptsächlich aber durch die Annahme gewöhnlicher Aushilfetätigkeiten oder, im günstigeren Falle, durch so genannte »Brotaufträge«, bestritten haben. Solche Auftragsarbeiten könnten beispielsweise Kulissenmalereien oder die Anfertigung von Ex libris Grafiken gewesen sein, wie sie bis zum Anfang der 20er Jahre in seinem Werk zu finden sind.

Pitt Kreuzbergs finanzielle Situation scheint sich Ende 1909 etwas zu bessern. Er ist in der Sittarder Straße 5 polizeilich gemeldet. Dort steht auch heute noch ein Atelierhaus, in welchem die Stadt Düsseldorf den mittellosen Künstlern jener Zeit billige Wohn- und Arbeitsräume zur Verfügung stellt. In den Hausbüchern von 1910 und 1911 ist unter dieser Adresse die Eintragung »Kreuzberg, Peter, Akademiker« zu finden.

Damals lernt er seine spätere Frau, die Schneiderin Helene Gertrude »Trudel« Boosen, kennen. Im Jahr 1911 zieht er mit der schwangeren Freundin nach München, wo Sohn Claus am 19. Januar 1912 geboren wird. 1913 folgt der Umzug der jungen Familie nach Schalkenmehren in die Eifel.

 

Pitt und Trudel (1913)

 

Ex libris Entwurf: Feld mit angehäuftem Stroh, mit Bäuerin (1911)
WV-Nr: 11-001-G
Jahr: 1911
Titel: Ex libris Entwurf: Feld mit angehäuftem Stroh, mit Bäuerin
Technik: Wasserfarben auf beigem Papier
Maße: 17,9 x 25,9 cm
Bezeichnet: signiert und datiert unten rechts »P. K. 1911«

 

Buchstabe »S« (1914)
WV-Nr: 14-007-G
Jahr: 1914
Titel: Buchstabe »S«
Technik: Öl auf beigem Papier
Maße:
Bezeichnet: signiert und datiert unten rechts »Kreuzberg 1914«

 

»Ex libris - Helen Gottschalk Zadik« (1916)
WV-Nr: 16-014-Z
Jahr: 1916
Titel: »Ex libris - Helen Gottschalk Zadik«
Technik: Tusche auf braunem Papier
Maße: 8 x 6 cm
Bezeichnet: signiert und datiert unten links »P. Kreuzberg 1916«

 

»Ex libris - Hertha Heinemann« (um 1921)
WV-Nr: 21-018-Z
Jahr: um 1921
Titel: »Ex libris - Hertha Heinemann«
Technik: Tusche auf beigem Papier
Maße: 11,4 x 9,7 cm
Bezeichnet: signiert unten rechts »P. K.«

 

»Bücher Schau« (um 1921)
WV-Nr: 21-019-Z
Jahr: um 1921
Titel: »Bücher Schau«
Technik: Tusche auf beigem Karton
Maße: 8,9 x 22 cm
Bezeichnet: nicht signiert und datiert

 

Text: Jan Wilbert, Hürth
aus dem Buch »Pitt Kreuzberg - Ein Maler in der Eifel«
Fotos: Nachlass Familie Lorenz, Stolberg


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