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»Das Junges Rheinland« und »Rheinische Sezession«

Arbeiten von Erwin Wendt (1900 - 1951) und Gert Heinrich Wollheim (1894 - 1974)

 

Die Zeit etwa zwischen 1921 und 1933, mit den Kontakten zur Düsseldorfer Künstlerszene, kann als die für den Maler Prägenste und aus kunsthistorischer Sicht wohl Interessanteste gelten.

Pitt Kreuzberg erinnert sich an diese Zeit wie folgt: »Dann nach dem Krieg saß man wieder ohne alles da. (...) Dann bin ich mal vorübergehend nach Düsseldorf - ohne Familie allerdings - gegangen, um da Verbindungen anzuknüpfen, da wurde ich mit dem »Jungen Rheinland« bekannt. Also ich wollte ausstellen. (...) Die damals in Düsseldorf in Kunst etwas zu sagen hatten, der Kunstverein, denen war ich zu frei, und das wollten sie nicht ausstellen. Da bin ich eben zum »Jungen Rheinland« rüber und die haben es getan.«

 

farbenfrohe Eifellandschaft (1921)
WV-Nr: 21-008-G
Jahr: 1921
Titel: farbenfrohe Eifellandschaft
Technik: Öl auf Leinwand
Maße: 84 x 66 cm
Bezeichnet: signiert und datiert unten links »Pitt Kreuzberg 21«

 

»Das Junge Rheinland« war eine 1919 gegründete moderne Künstlervereinigung. Den Mittelpunkt der Künstlergruppe bildet die Altstadt-Galerie »Junge Kunst - Frau Ey«. Viele Künstler der Vereinigung waren dem Rheinischen Expressionismus verbunden. Zu ihr zählten unter anderen Otto Dix, Max Ernst, Otto Pankok, Gert Heinrich Wollheim und Erwin Wendt. 1928 vereinigte sich »Das Junge Rheinland« mit anderen Künstlergruppen zur »Rheinischen Sezession«.

Pitt Kreuzberg nahm an zahlreichen Gemeinschaftsausstellungen der beiden Künstlervereinigungen teil und unterhielt zahlreiche Malerfreundschaften, die heute noch durch einige erhalten gebliebene Gemälde, Zeichnungen und Fotos belegt werden können.

Nach Äußerungen von Pitt Kreuzbergs Tochter Theodora steckt die Ehe ihrer Eltern ab 1928 in einer tiefen Krise. Der Vater verlässt die Familie und zieht nach Düsseldorf, wo er bis 1933 seinen ersten Wohnsitz behält, wenn gleich er offenbar häufig zwischen Düsseldorf und Schalkenmehren pendelt.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten und der Zerschlagung der progressiven Düsseldorfer Künstlerszene endet 1933 mit der endgültigen Rückkehr nach Schalkenmehren für Pitt Kreuzberg die künstlerisch fruchtbarste Phase seines Schaffens. In der Isolation am Maar setzt er seine Arbeit fort und ist gleichzeitig in der eigenen eng umgrenzten Kontinuität gefangen. Er tritt ab, ohne einen nachhaltigen Eindruck bei Kritikern und Sammlern hinterlassen zu haben. Er teilt damit das Schicksal vieler Künstler, denen auch nach dem Krieg die gebührende Anerkennung nicht vergönnt war und von denen heute als die »Verschollene Generation« gesprochen wird. Das künstlerische Erbe all jener zu würdigen und zu bewahren ist Aufgabe und Verpflichtung unserer Tage.

 

Titelblatt des Ausstellungskataloges
Jahresausstellung »Das Junge Rheinland«, Städtischen Kunsthalle Düsseldorf

 

Titelblatt des Ausstellungskataloges
Deutsche Kunst, Kunstpalast Düsseldorf

 

Titelblatt des Ausstellungskataloges
Jubiläumsausstellung in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf

 

Text und Fotos: Jan Wilbert, Hürth
aus dem Buch »Pitt Kreuzberg - Ein Maler in der Eifel«


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