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Erläuterung zu den Gemälden

»Eine Stunde später« (1962)
WV-Nr: 62-008-G
Jahr: 1962
Titel: »Eine Stunde später«
Technik: Wachstempera auf Leinwand auf Spanplatte
Maße: 122 x 98,5 cm
Bezeichnet: nicht signiert und datiert
Rückseite: »Eine Stunde später, 1962«

 

Pitt Kreuzberg muss tief verzweifelt gewesen sein, als er das Atombild »Eine Stunde später« malt. Noch einmal leuchtet die ganze Palette der Kreuzberg’schen Farben auf, aber es sind die Farben des Todes. Das ganze Land, er malt seine Heimat am Maar, ist verbrannt, dunkel und schwarz. Auf den Bergen lodern Flammen. Durch den verbleibenden Rest seines Maars, mit noch Flecken von Leben, fließt ein Feuerstrom. Wie ein Samenfädchen steht das letzte Menschlein im Wasser und neigt sich zum Tode. Während sich am Himmel die Erdensonne verfinstert zeigt, sinkt auf der anderen Seite des vergifteten Firmaments die verglühende Atomfackel zur versengten Erde. Dieses Bild, welches niemand haben wollte, muss ihn tief bestürzt und hilflos gemacht haben. Die Gedanken von einem von den Menschen heraufbeschworenen Untergang der Erde haben ihn bis zu seinem Tode nicht mehr losgelassen.

Text: Dr. Rainer Röckelein, Kottenheim
aus dem Buch »Pitt Kreuzberg - Ein Maler in der Eifel«

 

Sonne über dem Maar (1962)
WV-Nr: 62-011-G
Jahr: 1962
Titel: Sonne über dem Maar
Technik: Aquarell und Deckweiß auf beigem Papier
Maße: 48 x 59 cm
Bezeichnet: signiert und datiert unten rechts »Pitt 62«

 

Wahrscheinlich war die Kubakrise im Jahre 1962, und die damit beinahe herbeigeführte nukleare Katastrophe, mit Anlass für Pitt Kreuzberg, die atomaren Schreckensszenarien in seinen Werken zu verarbeiten.
Das 1962 entstandene Aquarell »Sonne über dem Maar« verdeutlicht die Veränderung in Auffassung und Wiedergabe der Landschaft zu Ende der 1950er Jahre.

Das dargestellte Schalkenmehrener Maar zeigt keinerlei landschaftliche Reize mehr; vielmehr liegt in der Farbigkeit ein bedrohliches Moment, dass der Malerei von Pitt Kreuzberg bis dahin fremd war. Der Betrachter vermag nicht mehr zu entscheiden, ob die aufgehende Sonne lebens-spendende Wärme bringt, oder lebensbedrohliches Unheil.

In einem Gespräch mit Hans P. Petri (April 1958) äußerte sich Kreuzberg folgendermaßen:
»Aus diesem einfachen, dem Mikrokosmos entwickelt sich das Große, der Makrokosmos, um nicht überheblich zu sein, nicht das Weltall, obwohl das einen ja auch enorm interessiert, besonders heute, wo es aufgeschlossen wird. Dadurch kommen auch in meine heutigen Bilder sehr gefährliche Themen, (...) das ist die Atomeinwirkung, das sind die radioaktiven Strahlen, vor denen ja selbst von vielen Gelehrten gewarnt wird. Dies möchte ich erfassen »vorausschauend«.«

Text: Jan Wilbert, Hürth
aus der Broschüre zur Ausstellung »Unbekannte Graphik«
2001 in der Kreissparkasse Daun, Martina Schomisch

 

Atomsonne (um 1962)
WV-Nr: 62-017-G
Jahr: um 1962
Titel: Atomsonne

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