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Wenn die Amtsstube zum Atelier wird

Neuerscheinung: »Pitt Kreuzberg - ein Maler der Eifel« Buchpräsentation am 20. November

Brigitte Bettscheider

In Schalkenmehren spielt sich ein Großteil der Geschichte Pitt Kreuzbergs (1888 - 1966) ab. Dort wurde jetzt jenes Buch präsentiert, in dem als Resultat einer Heimatinitiative der Volksbank Rhei-nAhrEifel sieben Autoren aus unter-schiedlichen Blickwinkeln ei-nen umfassenden Einblick in das Leben und Werk des Malers der Eifel geben.

Schalkenmehren. Der Plan, Pitt Kreuzberg ein Buch zu widmen, sei bei einer Ausstellung in dessen 40. Todesjahr gefasst worden, erklärte Volksbank-Vor-standsvorsitzender Bernhard Kaiser. Räumlich betrachtet gebe es enge Verbindungen zu drei Orten im Geschäftsbereich der Bank: Ahrweiler als Geburtsort, Schalkenmehren als Heimatort, Mayen als Ort, in dem er zeitlebens Freundschaften pflegte. - »Ich glaube, er würde sich über das Buch und die damit verbundene Anerkennung seiner Kunst freuen«, sagte er mit Blick auf das druckfrische Exemplar in seiner Hand.

Auf Initiative der Volksbank RheinAhrEifel - hier vertreten durch Elmar Schmitz (Vierter von links) und Bernhard Kaiser (Vierter von rechts) - widmen sich sieben Autoren in einem Buch dem Maler der Eifel, Pitt Kreuzberg: (von links) Karlheinz Pieroth, Otto Kley, Rainer Roeckelein, Franz Josef Ferber, Hildegard Ginzler, Jan Wilbert und Heike Wernz-Kaiser.
TV-Foto: Brigitte Bettscheider

»Alle Dinge sind etwas Besonderes«

Die Projektleitung hatte die Kunsthistorikerin und Museumsleiterin Heike Wernz-Kaiser. Als Autorin führt sie in das Werk des Künstlers ein, das nach heutigen Vermutungen aus 2100 Arbeiten besteht; 1400 davon sind erfasst. »Alle Kompositionen Pitt Kreuzbergs enthalten - unabhängig von Motiv und Ausführung - eine zentrale Botschaft: Alle Dinge sind etwas Besonderes, besitzen Individualität«, schreibt Heike Wernz-Kaiser.
Franz Josef Ferber - ehemaliger Kulturamtsleiter des Kreises Daun - kannte Kreuzberg noch persönlich. Er beschreibt den Maler, wie dieser mit Knickerbocker, Rollkragenpullover und Schlapphut um die Maare zog; wie er der NS-Zeit passiv gegenüber stand; wie sein Dasein von Nöten, Krankheit und zuletzt von Einsamkeit geprägt war; wie er mangels Brikett eine Dauner Amtsstube zum Atelier machte.
Der Diplom-Informatiker Jan Wilbert pflegt und aktualisiert unter www.pitt-kreuzberg.de das Werkverzeichnis. Er konstatiert, dass Kreuzbergs frühes Schaffen das künstlerisch fruchtbarste gewesen sei. In einem weiteren Beitrag widmet er sich den wechselnden Signaturen. Der aus Mayen stammende Journalist Karlheinz Pieroth war durch seine Familie mit Pitt Kreuzberg bekannt. Er zitiert aus Briefwechseln und Gesprächen seines Vaters mit dem Maler; hierin habe sich die ganze Bandbreite von Hoffnung und Enttäuschung gezeigt und das, was die beiden über Gott und die Welt sagten.

Das Buch »Pitt Kreuzberg - ein Maler in der Eifel« hat 192 Seiten und kostet 29,90 Euro. Der Band ist in allen Filialen der Volksbank RheinAhrEifel und im Buchhandel erhältlich. Die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr hat einen trockenen Frühburgunder des Jahres 2006 als Sonderedition »Pitt Kreuzberg« mit einem Künstleretikett aufgelegt. Eine öffentliche Buchpräsentation mit Autorenlesung ist am Dienstag, 20. November, 19 Uhr, im Forum Daun; Anmeldung erbeten bei der Volksbank-Geschäftsstelle Daun.


Fotos: Samira & Jan Wilbert


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