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Die Eifel in der Malerei und der Eifelverein

von Josef Zander, Bonn

Wir heutigen Menschen vermögen es schwer zu begreifen, wie Gotthold Ephraim Lessing in seinem 1766 erschienenen »Laokoon« den Satz vertreten konnte, die Landschaft sein kein Betätigungsfeld für den Künstler, weil sie keine Seele habe. Die Niederländer, vor allem die des 17. Jahrhunderts, hatten es bereits bewiesen, wie beseelt man die Landschaft darstellen kann, und einem dieser holländischen Landschaftsmaler hat Goethe sogar einen eigenen Aufsatz »Ruisdael als Dichter« gewidmet. Wenn wir schon ganz allgemein staunend vor den künstlerischen Leistungen dieses uns so nahe verwandten Volkes stehen, so mutet es uns doch besonders merkwürdig an, dass ein ausgesprochenes Flachland auch die erste große Blüte der Landschaftsmalerei heraufgeführt hat. Diese kam dann über England nach Frankreich, wo auch schon im 17. Jahrhundert Poussin und Claude Lorrain die klassische Landschaft gepflegt hatten, und von wo im 19. Jahrhundert die Meister von Barbizon bahnbrechend für Europa wurden.

Indes ein Vergleich der Lebensdaten und der Erscheinungszeiten der wichtigsten Werke beweist, dass sich auch bereits in Deutschland die Landschaft das Feld zu erobern begonnen hatte. Während John Constable (1776 bis 1837) liebevolle Bilder seiner englischen Heimat schuf und die Franzosen in seinem Sinne anregte und befruchtete, hatte der Nazarener Josef Anton Koch (1768 bis 1839) einen neuen Landschaftsstil in Deutschland begründet. Caspar Friedrich David (1774 bis 1840), Olivier (1785 bis 1841), Waldmüller (1793 bis 1863, Ludwig Richter (1803 bis 1884) und manche andere hatten sich der Landschaft längst angenommen, ehe Theodor Rousseau (geb. 1812) und Johann Franz Millet (geb. 1814) deren Schönheiten der Welt offenbarten.

Um dieselbe Zeit, als Rousseau und Millet geboren wurden, schenkte die Muse unserem Vaterlande drei Künstler, die im Banne der Romantik stehend, der Landschaftsmalerei mächtigen Antrieb geben: Johann Wilhelm Schirmer, geb. 1807 in Jülich, Karl Friedrich Lessing, geb. 1808 in Breslau und Kaspar Scheuren, geb. 1810 in Aachen. Alle drei sind auch für die Eifel von Bedeutung geworden, Schirmer, »ein Künstler, auf den das Rheinland noch lange nicht genügend stolz ist«, war der eigentliche Lehrer für Landschaftsmalerei an der Düsseldorfer Akademie. Er bereiste bereits 1829 die Eifel und hielt sich dabei in Maria Laach, an der Ahr und in Nideggen auf. 1831 besuchte er nochmals die Ahr und die Mosel. Eigentliche Eifellandschaften Schirmers sind zwar nicht bekannt. Es unterliegt aber kaum einem Zweifel, dass unser Gebirgsland ihn lebhaft beeinflusst hat, und vor allem ist die Vermutung berechtigt, dass er, »einer der größten Künstler und Anreger seiner Zeit«, Lessing der Eifel zuführte.

Man darf es eine Laune des Schicksals nennen, dass dieser wesentlich mit dazu beitragen sollte, das eingangs aufgeführte Wort seines Großoheims, des Dichters Lessing, sozusagen Lügen zu strafen. Lessing hat sich keineswegs etwa ausschließlich der Landschaft zugewandt. Er ist ebenso bekannt als politischer Geschichtsmaler. Als Landschaftsmaler huldigte er zuerst einer romantisch-sentimentalen Richtung, jedoch mit Kraft und Eigenart. Später folgte er der realistischen Strömung. Dementsprechend sind auch seine Landschaften erst mit Figuren belebt, später jedoch als reine Stimmungsbilder aufgefasst. Man muss ihm das eigentliche Verdienst zuschreiben, die Eifel für die Kunst entdeckt und zu gebührender Achtung in ihr geführt zu haben.

Irrig wäre zwar die Annahme, vorher habe niemand die Schönheit der Eifellandschaft empfunden und dargestellt, Aus dem Jahre 1543 gibt es bereits eine Ansicht von Monschau (mit Belagerung), aus dem Jahre 1552 einen Stich von Braun und Hogenberg mit den Manderscheider Burgen. Von dem bedeutenden Zeichner und Radierer Wenzel Hollar aus Prag (1607 – 1677) sind Kupferstiche mit Darstellungen aus der Umgebung Dürens bekannt. Merians seit 1642 erschienene Topographie bringt mehrere gute Ansichten Eifeler Burgen und Städte (vgl. »Eifelvereinsblatt« 1915, Seite 14, und 1935, Seite 106). Aus dem 18. Jahrhundert gibt es eine Reihe von ähnlichen Darstellungen, z. B. eine Silberstiftzeichnung der Burg Dreiborn aus dem Jahre 1722 von R. Roidkin (Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Kreis Schleiden, Seite. 114), eine Tuschzeichnung der Burg Blankenheim (vermutlich von demselben, vgl. Eifelzeitschrift 1913, Seite 63) und einen Kupferstich von Malmedy von R. Leloup (1708 - 1746), ferner Kupferstiche von Steinfeld, von R. Ricole (1736) und M. B. Thon (1740 - 1750) sowie verschiedene Ansichten von Monschau (im dortigen Meimatmuseum). Im Dürener Museum befindet sich das Bild eines Tores von Nideggen von Halmar Graf Wörner (1794 – 1837). Vor allem aber muss des Malers Johann Nikolaus Bonfart aus Malmedy gedacht werden, dem wir nicht weniger als 36 in Malmedy und Paris von 1831 bis 1835 erschienenen Steindrucke von Eifellandschaften und 28 Ansichten von der Ahr verdanken (vgl. »Eifelvereinsblatt« 1912, Seite 223; 1926, Seite 136; Bilder im Kalender 1929, Seite 101, und 1936, Seite 133). Auch das 1838 von Karl Simrod herausgegebene »Malerische und romantische Rheinland« weist verschiedene von T. Berhas gemalte und von H. Binktes gestochene Eifellandschaft auf. Ansichten von der Ahr bringen Gottfried [...] .

(Anmerkung: Leider war die vorliegende Kopie des Textes so blass, das viele der Namen eher geraten als gelesen wurden und daher wahrscheinlich häufig fehlerhaft sind.)

Die künstlerische Eroberung der Eifel muss für Lessings Entwicklung und für die Düsseldorfer Malerei überhaupt »als einschneidendes Ereignis erkannt werden« (vgl.Koetschau-Lasch, »Rheinische Malerei in der Biedermeierzeit«, Düsseldorf 1926, Seite 104, und H. W. Hupp, R. F. Lessing, Dissertation 1919). 1932 bereiste der damals vierundzwanzigjährige Künstler die Eifel. Zwei Jahre später, 1834, erschien sein erstes bekanntes Eifelgemälde; es ist die in der Berliner Nationalgalerie befindliche »Eifellandschaft mit mittelalterlichem Städtchen« (Bild im Eifelkalender 1930). Eine Landschaft mit Landsknechten, die eine Anhöhe verteidigen, aus dem Jahre 1848 besitzt die Galerie in Düsseldorf (Bild im Eifelkalender 1928), ein Eifelbild mit Fischreihern (ohne Zeitangabe) das Museum in Leipzig, eine weitere große Eifellandschaft (ohne Zeitangabe) die Galerie in Karlsruhe, eine Eifellandschaft bei Gewitter aus dem Jahre 1875 ebenfalls die Nationalgalerie Berlin.

Scheuren entnahm seine Stoffe meist der rheinischen Natur. 1838 erschien von ihm eine im Museum Leipzig befindliche »Burg im Ahrtale«. Außerordentlich bezeichnend ist ein Blatt aus seinem 1842 veröffentlichten Rheinalbum, nicht bloß, weil es eine Eifellandschaft (Gerolstein) darstellt, sondern vor allem, weil es die damaligen Anschauungen über die Eifel treffend illustriert. Es offenbart, wie es den Maler, der die Felsberge und die sie umgebenden Burgruinen und Maare zweifellos für künstlerisch wertvoll hielt, doch selbst sozusagen fröstelt, während er den Pinsel führte; ein Bild trostloser Öde glaubte er vor sich zu haben, wie daraus hervorgeht, dass er das Mittelfeld mit den Worten aus einem Gedicht Wolfgang Müllers aus Königswinter umrahmte:
»Tiefernst und stumm und kalt ist hier die Welt
In diesen öden, unfruchtbaren Weiten.«

Angeregt durch Lessing und wohl auch durch Schirmer, haben andere Düsseldorfer Maler die Eifel aufgesucht, u. a. de Leuw, von den sich ein Aquarell »Die Kirche in Blankenheim« aus dem Jahre 1838 im Eifelmuseum in Mayen befindet. Seine aus dem Jahre 1842 stammende Radierung »Ruine in der Eifel« (städt. Kunstsammlung, Düsseldorf hat der Eifelkalender 1930 veröffentlicht. Eine prächtige, die Manderscheider Burgen darstellende Steinzeichnung von 1840 schuf H. Buntzen (Kunstdenkmäler, Kreis Wittlich, Seite 212).

Auch der spätere Nazarener Andreas Müller (1811 bis 1890) und Karl Müller (1818 bis 1893) haben ihr Interesse der Eifel zugewandt. Von Andreas Müller ist eine Federzeichnung »Die Auburg bei Gerolstein« (1836) und von Karl Müller eine Bleistiftzeichnung von Blankenheim (1836) bekannt (Lichtbilder in unserer Bildersammlung).

Ein halbes Jahrhundert nach Lessing erblickten im demselben Jahre 1860 zwei Maler das Licht der Welt, die für die weitere künstlerische Erschließung der Eifel von größter Bedeutung wurden: in Halle Hans von Volkmann und in Weimar Fritz von Wille.

Volkmann »Eifelvereinsblatt«, 1910, S.256) war Schüler der Akademie in Düsseldorf, von wo er just im Jahre der Gründung des Eifelvereins, 1888, zum ersten Mal seine Schritte in die Eifel lenkte. Er ist einer von den Künstlern, die uns gelehrt haben, dass nicht nur großartige Landschaften es verdienen, von besinnlichen und empfindlichen Menschen betrachtet zu werden, die uns die Augen geöffnet haben für die Schönheit auch eines schlichten Bauernhauses, ja eines einfachen Ährenfeldes. Sein »wogendes Kornfeld« aus der Sammlung Teubnerscher Steinzeichnungen, bei Dockweiler aus der Landschaft heraus gemalt, ist ein sprechendes Zeugnis hierfür. Volkmann liebt mehr das Anmutige, Beschauliche, wenngleich ihm dabei auch nicht die Fähigkeit abgeht, eine große Landschaft zu erschaffen. Aber immer liegt eine abgeklärte Ruhe ausgegossen über Berg und Tal, Burg und Dorf. Sein »Waldtal in der Eifel« (1895) befindet sich im Museum zu Leipzig. Der Künstler lebte in Karlsruhe und starb 1927 in seiner Vaterstadt.

Lessing sowohl wie Volkmann waren Landschaftsmaler vielseitigster Art. Die verschiedensten Gaue unseres Vaterlandes haben sie auf die Leinwand gezaubert. Mann kann nicht einmal behaupten, dass sie die Eifel vorzugsweise dargestellt hätten. Der Eifelmaler schlechthin wurde uns mit Fritz von Wille geschenkt. Sein ganzes künstlerisches Schaffen widmet sich der Eifel. Kein anderes deutsches Gebirge kann einen Künstler von Rang aufweisen, den es in gleichem Maße sozusagen ausschließlich sein eigen nennen dürfte. Schon der Vater, August von Wille, geb. 1829 in Kassel und seit 1847 in Düsseldorf ansässig, war als Zeichner von Rhein- und Mosellandschaften, wobei er sich an Scheuren anschloss, ein Meister von Ruf (vgl. Schaarschmidt, Düsseldorfer Kunst). Er hatte seinen Sohn Fritz für die Offizierslaufbahn bestimmt. Diesen zog es jedoch auch zur Kunst. Er besuchte Italien, die Alpen, den Rhein, Hessen und den Harz, war Schüler der Düsseldorfer Akademie und kam zuerst 1886 in die Eifel, und zwar an die Rauscher Mühle bei Plaidt und in die Gegend von Mayen, woher auch seine ersten Eifelbilder stammen. Lessing, den der Meister heute noch sehr verehrt, war sein Vorbild. Hunderte von Eifelbildern in allen Größen hat des Meisters fleißige Hand geschaffen. Die öffentlichen Galerien in Düsseldorf, Krefeld, Köln, Aachen, Bonn, Dortmund, Düren und Stuttgart besitzen Willesche Eifelbilder; Wilhelm der II. erwarb »Die blaue Blume« (im Schloss zu Cadinen). 1891 erhielt der Künstler in London die silberne Medaille, 1901 in München die goldene, 1904 in Salzburg die silberne, 1906 in Wien die goldene und 1910 wiederum in Wien die große goldene Staatsmedaille. Die Sitzungssäle der Kreishäuser in Daun und in Wittlich sind mit den Wandgemälden von Willes geschmückt. Er ist der Mann, der im vollsten Sinne die Eifellandschaft volkstümlich gestaltet hat, er ist ein künstlerischer Künder der herben Eifelschönheit von größter Bedeutung. Sein Werk ist darum auch immer wieder in dieser Zeitschrift gebührend herausgestellt worden.

Diese fortschreitende Entdeckung und Würdigung der Eifel in der darstellenden Kunst fällt mit dem Erstarken der Heimatkunst auch in der Literatur zusammen. Clara Viebig, Ronny Lambrecht, Josef Ponten, Hermann Ritter, Ludwig Mather sind wohl die bedeutendsten Schriftsteller und Dichter, die sich der Eifel, ihren Bewohnern und ihrer Landschaft zugewandt haben.

Um das Dreigestirn Lessing, Volkmann und Wille rankt sich nun, mehr oder weniger von ihnen angeregt und befruchtet, eine große Zahl von Künstlern, die der Eifel einen immer breiteren Raum in der neueren Landschaftsmalerei eroberten. Alle diese Künstler, die die Schönheit der Eifel in die Welt trugen, haben damit dem Eifellande einen Dienst erwiesen und, bewusst oder unbewusst, auch den Bestrebungen des Eifelvereins vorgearbeitet oder sie unterstützt. Der Eifelverein war aber durchaus nicht nur der nehmende Teil; dadurch dass er die Eifel bekannt gemacht, hat er auch die Kunst, die sich mit dem schönen Lande befasste, ideell und materiell gefördert. Er ist jedoch auch über diese allgemeine Hilfe hinaus nicht müde geworden, immer und immer wieder durch die Veranstaltung oder Förderung von Ausstellungen und durch Veröffentlichungen in seiner Zeitschrift und im Kalender auf die Eifelmaler aufmerksam zu machen, um so die Herzen seiner Mitglieder und Anhänger für die Eifeler Heimatkunst zu gewinnen und dadurch belebend auf den Absatz der Kunsterzeugnisse einzuwirken. Es lohnt sich, einen knappen Überblick über diese Bestrebungen zu geben, wobei auch die in Betracht kommenden Künstler gebührend erwähnt werden; auf eine nähere Würdigung im einzelnen muss jedoch aus begreiflichen Gründen verzichtet werden.

Bereits 1895 gab die Wuppertaler Ortsgruppe des Eifelvereins zehn in den Jahren 1846 bis 1864 entstandene Handzeichnungen von Steffen, alle Eifelansichten darstellend, heraus.

Im Jahre 1902 veranstaltete der Trierer Kunstverein auf Anregung seines Vorstandsmitgliedes, des Regierungspräsidenten Dr. zur Nedden, eines eifrigen Förderer des Eifelvereins, eine Ausstellung »Die Eifel in der Kunst«. Dass der damalige Vorsitzende des Eifelvereins, General von Voigt, für die Festschrift einen Beitrag über die Bedeutung und das Ziel des Vereins schrieb, dürfte beweisen, dass dieser an der Veranstaltung nicht unbeteiligt war. Die Festschrift bringt Eifelbilder von H. Otto, Lessing, Lachenmeyer, Eugen Kampf (geb. 1861 in Aachen), Müller-Werlau, F. von Wille, Ad. Lins, Hugo Mühlig, B. Kampmann (geb. 1859 in Boppard), W. Degode, Hans Böckler, von Volkmann, E. Nikutowski, Karl Viese, Ang. Achtenhagen.

1906 folgten dann eine Ausstellung von Eifelgemälden in Düren (»Eifelvereinsblatt«, Seite 56). Nicht weniger als 35 Bilder F. von Willes wies sie auf, »die reichhaltigste malerische Verherrlichung, die bisher ein einzelner Künstler der Eifel geschaffen hat«. Daneben erschienen v. Volkmann, Rikutowski, Degode, Marie Korz und Müller-Werlau.

Das Bestreben, »einen Überblick zu geben über die graphischen Versuche, die Schönheit der Eifel im Bilde festzuhalten«, lag einer von der Ortsgruppe Bonn im Jahre 1911 im Obernier-Museum veranstalteten Ausstellung »Die Eifel im Bilde« zugrunde (»Eifelvereinsblatt«, Seiten 130, 193). Diese Ausstellung, die dann auch in Köln aufgebaut wurde, brachte Werke von F. v. Wille, Rikutowski, Lins, v. Volkmann, Degode, Th. Funck, F. Mühlig, A. Otto, Th. Gudden, K. Ronn, Martha Jäger, Heuriette Schmidt, Helene Behin. In Köln, wo die Ausstellung von 45.000 Personen besucht wurde, waren ferner vertreten Franz Brantzky, K. Rüdell, Heinr. Recker, K. Kock, J. Dederichs, H. Steiger und P. Bücken. In Köln fand 1912 weiter eine private Ausstellung von Eifelbildern Josef Dederichs statt (»Eifelvereinsblatt«, Seite 271).

Das silberne Jubelfest des Eifelvereins in Trier im Jahre 1913 brachte als »Eifel-Ausstellung« eine Schau über »Eifelkunst und Eifelkultur aus alter und neuer Zeit«, in der die Malerei einen wichtigen Platz einnahm (»Eifelvereinsblatt«, Seite 147). Nach dem Führer durch diese Ausstellung waren hier hauptsächlich vertreten: [...]

In demselben Jahre 1913 fand im Obernier-Museum in Bonn noch eine Sonderausstellung von Gemälden Fritz von Willes statt (»Eifelvereinsblatt«, Seite 167).

Die Kriegszeit brachte zwei weitere Ausstellungen an derselben Kunststätte, 1916 eine solche von Eifelbildern Hans von Volkmanns (»Eifelvereinsblatt«, Seite 142) und 1917 eine solche von Werken F. von Willes (»Eifelvereinsblatt«, Seite 77).

Die Bonner Ortsgruppe veranstaltete im Herbst 1920 wiederum eine mit rund 120 Gemälden und Zeichnungen beschickte Ausstellung »Die Eifel im Bilde«. Die Namen der Künstler (außer v. Wille und Volkmann) sind nicht angegeben (»Eifelvereinsblatt«, Seiten 77 u. 84).

1922 war dann der Eifelverein selbst gelegentlich der Hauptversammlung in Daun Träger einer Kunstausstellung, bei der die Maler Drewes, Kühnlein, Kreuzberg und Wenzlaff mit beachtenswerten Werken vertreten waren (»Eifelvereinsblatt«, Seite 79).

Mit der Eifelvereinstagung in Münstereifel im Jahre 1924 war eine Heimatschau verbunden, in deren Bilde-Abteilung die Maler Bloch (Barmen), Krahforst (Münstereifel), Lippenmeier (Köln), Birnich (Euskirchen) und Wolter (Godesberg) ausgestellt hatten. Die Palme wurde Wolter zuerkannt (»Eifelvereinsblatt«, Seite 61).

Der 70. Geburtstag F. v. Willes im Jahre 1930 gab der auf diesem Gebiete so rührigen Bonner Ortsgruppe erwünschte Gelegenheit, im Obernier-Museum dem Künstler eine besondere Ehrung durch die Ausstellung einer großen Zahl (20) seiner Gemälde zu bereiten. Mehr als 30 weitere Künstler waren zugezogen, von denen Adolf Präger, Curtius Schulten, Eugen Croissant, Max Westfeld, Wolf Bloem, Walter Scheiwe, Klein-Diepold, Geo Tyroller, Adolf Zogbaum, Heinrich Eitel, Josef Kronenberg, Prosittlich, Steinborn, Küppers, Ronn, Kintrup, Marie Kunz, Levin Pützhoven-Esters genannt werden. Das graphische Element war durch Jos. Steib, Rich. Bloos, Willi Geißel-Haferkamp und Martha Jäger vertreten. Jak. Linden hatte »in Anlehnung an Alteifeler Vorbilder hergestellte Plastiken« ausgestellt (»Eifelvereinsblatt«, Seite 95 und 109). Diese Ausstellung wanderte von Bonn nach Düren und Krefeld (»Eifelvereinsblatt«, Seite 129).

Das »Eifelvereinsblatt« des Jahres 1931 brachte (Seite 53) eine Würdigung des Eifelmalers Josef Steib von Dr. Eichler.

Bei Gelegenheit der Hauptversammlung in Hillesheim im Jahre 1932 konnte man dort wiederum in einer besonderen Ausstellung Werke F. v. Willes und Marie Bewerunges bewundern (»Eifelvereinsblatt«, Seite 85). 1934 berichtete das »Eifelvereinsblatt« (Seite 61) über die Tätigkeit der Professoren Peiner, Junghans und Nauen mit ihren Schülern von der Düsseldorfer Akademie in Kronenburg. Weiter brachte sie (Seite 168) aus der Feder von Hans Bartmann eine Würdigung der Kunst des Plastikers Georg Heller in Dreis.

Die Hauptversammlung des Eifelvereins in Daun Ende Juni 1935 war wiederuum von einer liebevoll vorbereiteten und viel beachteten Kunstausstellung begleitet, die von dem ernsten Streben und vortrefflichen Können unserer heutigen Eifel-Maler beredtes Zeugnis ablegte. Es waren da den Lesern des Kalenders und der Zeitschrift zum Teil wohlbekannte Namen vertreten: Maria Bewerunge (Walsdorf), Curtius Schulten (Blankenheim), Alfred Holler (Eupen), Inden (Gemünd), Pitt Kreuzberg (Schalkenmehren), Josef Schneider (Koblenz), Hans Sprung (Koblenz), Adam Münch (Koblenz), Magda Heller und Georg Heller (Dreis), Otto von Wille (Kerpen).

Auch das Eifelvereins-Museum in Mayen hat sich in den Dienst der Heimatkunst gestellt: es befinden sich dort Gemälde von F. von Wille (2), Curtius Schulten (2), Alfred Holler (2), Jos. Steib (1), Drewes (3), Arno König (1), ferner Radierungen von Bruder Rotker Becker, H. Ruland, R. Gesemann, das schon erwähnte Aquarell von de Leuw und eine Zeichnung von Volkmanns. Wiederholt veranstaltete das Museum auch Kunstausstellungen, insbesondere von Werken Steibs, Drewes, Müller-Werlaus, A. Königs, C. Schultens u. a.

Zum Schlusse sei noch die Frage gestreift, welcher Maler von Namen die Eifel selbst der Kunst geschenkt hat, wobei die lebenden außer Betracht bleiben müssen. Da sind zu nennen: Christian Böttcher, geb. 1818 in Imgenbroich, der seine gemütvollen Bilder hauptsächlich dem Volksleben seiner rheinischen Heimat und des Schwarzwaldes entnommen hat; manche seiner Gemälde, z. B. Sommernacht am Rhein, sind in Kupferstichen weit verbreitet. Er starb 1889 als Professor in Düsseldorf (vgl. Eifelkalender 1932, S. 11). Anton Josef Dräger, geb. 1794 in Münstermaifeld, war Schüler der Dresdener Kunstakademie, insbesondere Gerhard von Kügelgens, dessen Sohn Wilhelm ihm in seiner berühmten »Jugenderinnerungen eines alten Mannes« ein Denkmal setzte, wie auch Ludwig Richter ihn in seinen »Lebenserinnerungen eines deutschen Malers« wiederholt erwähnt. Dräger ging dann nach Rom, wo er bereits 1833 starb.

Bildnisse, biblischer und geschichtliche Darstellungen sind die Erzeugnisse seiner Kunst (vgl. Rick, Trierer Zeitschrift VII 1932, Heft 3). Ein engerer Landsmann Drägers ist Josef Wolf aus Mörz bei Münstermaifeld (geb. 1820), der nach Studienjahren in Frankfurt, Darmstadt und Antwerpen 1848 nach London kam, wo er hochbetagt und hochgeehrt als erfolgreicher Tiermaler 1899 aus dem Leben schied (vgl. Rick, Trierische Heimat, 10. Jahrgang 1934, Heft 7/8). Ponsart aus Malmedy wurde schon erwähnt. Auch er hat einen berühmt gewordenen Landsmann in Alexander Thomas, der 1810 in Malmedy geboren, nach dem Besuche der Akademien in Düsseldorf und Antwerpen sich in Brüssel niederließ, wo er mit Erfolg sich der Geschichtsmalerei widmete. Mehrere seiner Bilder befinden sich im Brüsseler Museum. Dem Eifeler Randgebiet entstammt Hubert Salentin aus Zülpich. Geboren 1822, war er zuerst Nagelschmied. Mit 27 Jahren kam er auf die Düsseldorfer Akademie. Neben Kaus und Vautier war er einer der bedeutendsten Düsseldorfer Sitten- und Kleinleben-Maler und dabei ein treuer Sohn seiner Heimat. Wiederholt hat er es ausgesprochen, wie die Landschaft ihm vorschwebte, wenn er den Pinsel führte. Ein Bild aus seinen letzten Lebensjahren, eigens für die Vaterstadt gemalt, zeigt deren stolzes Bild im Hintergrunde (mit vielen anderen Werken Salentins im Zülpicher Heimatmuseum).


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