Renier Roidkin

* 02.12.1684 in Spa; † 13.03.1741 in Dreiborn

Es muss ein klarer und sonniger Tag gewesen sein, als der wallonische Maler Renier Roidkin um 1730 seine Reise ins Rheinland bei Efferen unterbrach und den Landstrich in oft geübter Manier rasch mit dem Bleistift zu Papier brachte. Seiner Skizze gab er den Namen Vue du chateau et village de Efferen au pays julier (Ansicht von Schloss und Ort Efferen im Lande Jülich), und er erfasste auf dem Blatt mit topographischer Genauigkeit sowohl Details der Efferener Burg und Windmühle als auch in weiter Ferne die Spitzen von Sankt Severin in Köln. Daneben zeichnete Roidkin auch das Schloss Kendenich und fügte die Blätter seiner Sammlung von über 630 Zeichnungen an.

Im Jahr 1938, tauchten Roidkins Zeichnungen auf dem Brüsseler Kunstmarkt wieder auf und wurden glücklicherweise noch vor Ausbruch des Krieges vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz erworben, sie lagern heute im Rheinischen Amt für Denkmalpflege in Brauweiler. Damit stellen die beiden Skizzens Roidkins von Efferen und Kendenich die ältesten künstlerischen Darstellungen des Hürther Stadtgebietes dar.

Quelle: Heinrich Neu und Walther Zimmermann: Das Werk des Malers Renier Roidkin. Ansichten westdeutscher Kirchen, Burgen, Schlösser und Städte aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. L. Schwann, Düsseldorf 1939.

 

Kendenich - Vue du Chateau de Kendenich, Bleistift auf Papier, 1730

 

Brühl - Falckentoust (Vue du château de Brull, verso), Bleistift und Tinte

 

Schloss Gracht in Erftstadt-Liblar, Ansicht von Westen, Federzeichnung, 1730

 

Schloss Gracht in Erftstadt-Liblar, Ansicht von Norden, lavierte Federzeichnung, 1730

 

Burg Satzvey

 

Burg Zievel

 

Burg Olbrück, Zeichnung, um 1720

 

Saffenburg bei Mayschoß

 

Burg Kreuzberg von Westen, Tuschezeichnung, 1725

 

Burg Nideggen

 

Burg Hengebach

 

Schloss Dreiborn bei Schleiden, 1722

 

Schloss Dreiborn bei Schleiden, 1722

 

Burg Reifferscheid (Ausschnitt), 1725
Das Gemälde wird häufig Renier Roidkin zugeschrieben, stammt aber vermutlich von dem Maler
Mathieu Throuüet. Vgl. Heinrich Neu, Walther Zimmermann: Das Werk des Malers Renier Roidkin (S. 14).

 

Wildenburg, 1720

 

Rurtal mit Burg Heimbach
Federzeichnung
29 x 41,5 cm


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