Matthäus Merian

 

Matthäus Merian der Ältere

 

Matthäus Merian der Ältere (* 22. September 1593 in Basel; † 19. Juni 1650 in Langenschwalbach) war ein schweizerisch-deutscher Kupferstecher und Verleger.

Die Topographia Germaniae ist eines seiner Hauptwerke. Er schuf die Topographia gemeinsam mit Martin Zeiller (1589 - 1661) aus Ulm, der für die Texte verantwortlich war. Das Werk zeigt sehr detailliert mehr als 2.000 Ansichten von bemerkenswerten Städten, Klöstern und Burgen; es gilt bis heute als eines der bedeutendsten Werke der geografischen Illustration.

Matthäus Merian hatte 1642 damit begonnen, das großangelegte Gesamtwerk einer umfassenden Topographie mit Stadtdarstellungen herauszugeben unter dem Titel Topographia Germaniae. Darin wollte er die von ihm bereits seit drei Jahrzehnten gesammelten Vorlagen und Zeichnungen von Stadtansichten, Landschaftsbildern und Karten systematisch zusammenfassen und ergänzen. Zu dieser großen verlegerischen Aufgabe war er ermutigt worden durch den guten Verkaufserfolg des von Daniel Meisner und Eberhard Kieser ab 1623 in Frankfurt am Main herausgegebenen Thesaurus philopoliticus, an dem er zeitweise als Vorlagezeichner und Stecher mitgearbeitet hatte.

Seine Topographia Germaniae erschien in Merians Verlag in Frankfurt am Main von 1642 bis 1654 zunächst in 16 Bänden, denen bis 1688 noch weitere folgten mit Beschreibungen anderer europäischer Gebiete wie Frankreich, Italien und Kreta. Das Gesamtwerk enthielt schließlich in 30 Bänden insgesamt 92 Karten und 1486 Kupferstiche mit 2142 Einzelansichten; es war damit eines der größten Verlagswerke der Zeit. Nach Merians Tod 1650 führten seine Söhne Matthäus d. J. und Caspar das Werk fort.

Die einzelnen Bände des Gesamtwerk in chronologischer Reihenfolge:

  1. Topographia Helvetiae, Rhaetiae et Valesiae (Schweiz), 1642/1654 etc.
  2. Topographia Sueviae (Schwaben), 1643/1656 etc.
  3. Topographia Alsatiae etc. (Elsass), 1643/44 und 1663 etc.
  4. Topographia Bavariae (Bayern), 1644/1657 etc.
  5. Topographia Palatinatus Rheni et Vicinarum Regionum (Rheinpfalz), 1645/1672 ff.
  6. Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis, (Erzbistümer Mainz, Trier und Köln), 1646/1675 ff.
  7. Topographia Hassiae et Regionum Vicinarum (Hessen), 1646/1655 etc.
  8. Topographia Westphaliae (Westfalen), 1647/1660
  9. Topographia Franconiae (Franken), 1648/1656 ff.
  10. Topographia Provinciarum Austriacarum ... (Österreich), 1649/1656 ff.
  11. Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (Böhmen, Mähren und Schlesien), 1650/1660 ff.
  12. Topographia Superioris Saxoniae, Thüringiae, Misniae Lusatiae (Obersachsen), 1650/1690
  13. Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Brandenburg und Pommern), 1652/1680 ff.
  14. Topographia Saxoniae Inferioris (Niedersachsen), 1653/1685 ff.
  15. Topographia und Eigentliche Beschreibung Der ... Hertzogthumer Braunschweig und Lüneburg ..., 1654/1658 ff.
  16. Topographia Circuli Burgundici (Niederlande, Burgund), 1654/1659 ff.

Die Kupferstiche der ersten neun Bände der Topographia (1642 - 1648) gehen zu einem großen Teil auf eigenhändige Zeichnungen und Vorlagen von Matthäus Merian zurück. Zusätzlich beschäftigte er in seiner Frankfurter Offizin namhafte Topographen, Zeichner und Kupferstecher, darunter seine beiden Söhne Matthäus den Jüngeren und Caspar Merian sowie seinen Schüler Wenzel Hollar (Prag 1607- 1677 London). Vorlagen erhielt er außerdem von Wilhelm Dilich (um 1572 - 1650 Dresden) und anderen Künstlern. Insgesamt sind die Namen von mehr als fünfzig an der Topographia beteiligten Künstlern bekannt.

Die einzelnen Bände der Topographia beginnen mit einer Vorrede des Verlegers, gefolgt von einer geographischen und historischen Beschreibung des Landes. Es schließen sich an: ein Verzeichnis der in dem Band enthaltenen Kupferstiche (mit Seitenhinweis) und ein alphabetisches Register der »Städt, Städtlein, Flecken, Dörffer, Klöster, Schlösser, Thäler, Berg, Wälder, Wässer etc. so in dieser augierten Topographia Alsatiae zu finden seyn« (entnommen aus der 2. Ausgabe des 3. Bandes). Hauptbestandteile jedes Bandes sind die Stadtansichten, jeweils mit einer Beschreibung der abgebildeten Stadt und ihrer Geschichte in Kurzfassung.

Es ist Matthäus Merian damals gelungen, für die erläuternden Texte den bekannten Reiseschriftsteller und Geographen Martin Zeiller aus Ulm (1589-1661) zu verpflichten. Dieser ist auch der Verfasser des als »erster deutscher Baedeker« bezeichneten Reisetagebuchs Itinerarium Germaniae novantiquae (1632) und des Itinerarium Italiae novantiquae (1640) mit Kupferstichen von Matthäus Merian. Bei den Texten für die Topographia stützte sich Zeiller auf seine eigenen Werke sowie auf die Sponheimer Chronik des Johannes Trithemius (1462 - 1516), die Cosmographia von Sebastian Münster (1489 - 1552) und auf lokale Quellen.

Die Stadtansichten in der Topographia dokumentieren häufig den Zustand der Städte vor den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges; sie sind damit auch heute noch von hohem kulturgeschichtlichem und kunsthistorischem Wert. Merian selbst hat dazu erklärt, seine Bilder repräsentierten oft den idealen Bauzustand eines goldenen Zeitalters, der aber in Wirklichkeit nicht mehr bestanden habe; sie seien deshalb auch als Modelle für den Wiederaufbau geeignet. (Quelle: www.Wikipedia.de)

 

Kartenausschnitt einer westorientierten Karte des Rheins von Koblenz bis Wesel
Karte Anzeigen

 

um 1618/19
Kronenburg
Kupferstich
10 x 14,5 cm

 

Trier

 

Pfalzel

 

Bernkastel

 

Zell

 

Cochem

 

Manderscheider Burgen

 

Münstermaifeld

 

Koblenz

 

Festung Ehrenbreitstein

 

Ehrenbreitstein

 

Andernach

 

Hammerstein

 

Linz

 

Drachenfels

 

Godesberg

 

Bonn

 

Bonn

 

Lechenich

 

Brühl

 

Köln


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