16. Mai 2010 - 16. Januar 2011

Johann Wilhelm Schirmer - Vom Rheinland in die Welt

Wie Bilder entstehen - Einblicke in Schirmers Atelier

Im Vergleich mit einer italienischen Landschaft Schirmers im LVR-LandesMuseum Bonn und Werken seiner Schüler in der »Landschaftsgalerie« wird eine typische gemeinsame Sicht- und Darstellungsweise deutlich. Diese fand als charakteristisches Merkmal der Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Schule über die Schüler Schirmers Verbreitung bis nach Skandinavien, Polen, Amerika und sogar Australien.

Die »Landschaftsgalerie« in der ständigen Ausstellung des LVR-LandesMuseum Bonn bildet den Hintergrund für eine Blickpunktausstellung zu den zwei Werken Schirmers im Museum. Ausgangspunkt ist das Gemälde Burgruine bei Meiringen (Schweiz), an dem alle Aspekte eines Bildes von der Reise und Motivfindung über Skizzen bis zur variierenden Ausführung dargestellt werden. Aus einem Brief Schirmers (6.11.1837) ist bekannt, dass er auf seiner zweiten Schweizreise einen Schweizerbuben als Farbenanreiber engagiert hat, der ihn nach Düsseldorf als Hausdiener begleitete. Über diese Identifikationsfigur wird die handwerkliche Erstellung eines Bildes von der Leinwand bis zum Rahmen samt der verwendeten Materialien erzählt. Dabei kommen zugleich die modernen Analysemethoden zur Darstellung, die eine solche maltechnische Rekonstruktion erlauben. Eine didaktische Teilnachmalung fasst den Arbeitsvorgang anschaulich zusammen. Informationen über den damaligen Preis für solch ein Bild und die Absatzwege des Kunsthandels (bis nach Amerika) erhellen gesellschaftliche Bezüge. Die bürgerliche Kunst und ihre Verbreitung berührt dabei Themen von der Kaufkraft bis hin zu Auswanderungswellen aus dem Rheinland.

Text und Fotos: Pressemappe des LVR LandesMuseum Bonn

 

Waldlandschaft von 1840/45
© LVR LandesMuseum Bonn

 

Burgruine bei Meiringen
Foto: Siegfried Peters, Museum Zitadelle Jülich
© Museum Zitadelle Jülich 2001

 

Landschaft mit Burgruine bei Meiringen
© LVR LandesMuseum Bonn

 

Börries Brakebusch - Rekonstruktion Waldkapelle
Foto: Börries Brakebusch
© Museum Zitadelle Jülich 2006


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