07.Oktober 2010 - 06. Februar 2011

August Macke - ganz privat

 

Studie zu einem Selbstbildnis, 1907
Öl auf Karton
26,3 x 18,5 cm
Privatbesitz

 

Pressestelle des August Macke Hauses

Die Ausstellung »August Macke - ganz privat« stellt den Künstler August Macke (1887 - 1914) und seine facettenreiche Persönlichkeit in den Mittelpunkt und zeigt die Bedeutung, die seine Familie und Freunde für seine Kunst hatten. Anhand der erstmals für die Öffentlichkeit zusammengetragenen privaten Schätze aus dem Besitz der Familie wird ein intimer Blick auf den temperamentvollen und gleichzeitig nachdenklichen Charakter Mackes eröffnet.

Die Werkschau ist als Reise durch das Leben des Künstlers konzipiert, in der den eindrucksvollen Bildern Fotografien und Zitate von und über August Macke zur Seite gestellt sind. Von den künstlerischen Anfängen des erst Sechzehnjährigen in Bonn folgt die Ausstellung seinen Lebensstationen und seiner künstlerischen Entwicklung, seiner Suche und seinem fortwährenden Experimentieren mit neuen Formen und Farben - auf dem Weg zu einer neuen Kunstsprache.

Früh brach August Macke mit bürgerlichen Konventionen. Enttäuscht von der konservativen Kunstauffassung seiner Professoren verließ er die Düsseldorfer Akademie mit den Worten »wer die Mittel hat und die Freiheit liebt, entflieht.« Fortan war die Kunst selbst seine Lehrmeisterin; vor allem die moderne französische Kunst wurde ihm in den folgenden Jahren zur wichtigsten Inspirationsquelle. Der belesene und aufgeschlossene junge Mann suchte nach einem künstlerischen Ausdruck, der den revolutionären Neuerungen auf allen geistigen und naturwissenschaftlichen Gebieten adäquat war. Aktiv engagierte er sich in der großen Reformbewegung, unter anderem des »Werkbundes«.

Die Ausstellung belegt mit kaum bekannten kunsthandwerklichen Arbeiten, darunter Keramik-Entwürfe, Schalen und Textilien, wie August Macke Kunst und Handwerk als gleichberechtigte Einheit verstand. Thematische Exkurse beleuchten weitere Facetten der Künstlerpersönlichkeit: Karikaturistisches, Abstraktionen und Aktbilder geben Einblicke in Werkgruppen, die seinen humorvollen Blick auf den Alltag offen legen, die Auseinandersetzung mit dem klassischen Thema Akt beleuchten oder seine bis zur Abstraktion vordringenden Experimente mit Farben und Formen darlegen. Unmittelbar und lebendig zeigen sich hier das künstlerische Wirken und die Lebenswelt des Künstlers, der 1914 im Alter von nur 27 Jahren im Ersten Weltkrieg starb.

Der begleitende Katalog, der im Wienand Verlag erschienen ist, spiegelt die chronologische Reise durch die ausgestellten Werke und das Leben des Künstlers. Texte von Enkeln August Mackes und Essays von Kunsthistorikern runden den Blick auf »August Macke - ganz privat« ab.

Kuratorin: Dr. Ina Ewers-Schultz

 

Wirtshausgarten, 1907
Öl über Kohle auf Papier
23 x 28,5 cm
Privatbesitz

 

Marienkirche, 1907
Öl auf Karton
46 x 41 cm
Privatbesitz

 

Elisabeth, schlafend, 1909
Bleistift
9,7 x 15,7 cm
Privatbesitz

 

Milchkrug und Äpfel auf Teller, 1909
Öl auf Karton
27 x 35 cm
Privatbesitz

 

Frau mit roter Schürze auf Balkon, 1910
Öl auf Leinwand
67 x 49 cm
Privatbesitz

 

Weiblicher Akt von rückwärts auf rosa Grund, 1911
Öl auf Leinwand
58 x 39 cm
Privatbesitz

 

Akt, zurückgelehntes Mädchen, 1912
Kohle
27 x 32 cm
Privatbesitz

 

Blaue Vase mit zwei Figuren, 1912
Aquarell und Bleistift auf Pergament
13 x 8,5 cm
Privatbesitz


Anfang Anfang