1922 - 1927

Die Koblenzer Künstlergemeinschaft »Das Boot«

Britta Klöpfer, Hürth, 2001

In den Jahren nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Ausrufung der Weimarer Republik schlossen sich in ganz Deutschland, so zahlreich wie nie zuvor, Künstler zu Gruppen, Vereinigungen und Sezessionen zusammen.1 Ihre Motive waren so vielgestaltig wie auch ihre Ziele.
Schon früher, seit dem Niedergang des Ancien Régime und der Auflösung der Zünfte, hatten sich Künstler zu Gruppen zusammengefunden; sei es aus rein pragmatischen Gründen, eher kommerziell orientierten Interessen oder nur dem Wunsch, sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Jetzt, im Zeitalter beginnender Massenkommunikation und eines sich rapide verändernden Gesellschaftsbildes, gesellte sich immer mehr die Einsicht hinzu, daß man oft nur als Gruppe eine Chance hatte sich durchzusetzen, wollte man nicht nur durch Skandale und andere publikumswirksame Aktionen kurzzeitig auf sich aufmerksam machen. Auch gesellschaftspolitische Bestrebungen spielten in der von Desillusionierung geprägten Nachkriegszeit eine immer stärkere Rolle - zum Teil in einer bis dahin nicht gekannten Radikalität. Der Krieg war verloren, Hunger, Arbeitslosigkeit und Ausbeutung beherrschten das tägliche Leben. In langen Schlangen standen die Menschen vor den Armenkantinen an und hofften auf eine warme Mahlzeit. Schon bald gehörte in den Großstädten der Anblick kriegsversehrter Gestalten und bettelnder Kinder zum gewohnten Erscheinungsbild. Viele Künstler lebten solidarisch mit den Krüppeln, fühlten mit den Kindern und den Ausgestoßenen. Der Streichholzverkäufer, 1923 von Otto Dix ist nur eines der bekanntesten Beispiele.
Als eine der ersten deutschen Künstlergruppen nach dem Kriege formierten sich Ende 1918 in Berlin, unter dem Einfluß der Novemberrevolution, der Arbeitsrat für Kunst und die Novembergruppe. Zu ihren Mitgliedern gehörten neben Künstlern und Architekten auch Verleger, Kritiker, Kunsthändler und Sammler.2 Eine neue Gesellschaft, in der der Kunst eine tragende Rolle zukommen sollte, wollte man schaffen; mit vereinten Kräften und in Ablehnung alter, überkommener Strukturen.
In der Überzeugung, daß die politische Umwälzung benutzt werden muß zur Befreiung der Kunst von jahrzehntelanger Bevormundung, hat sich in Berlin ein Kreis einheitlich gesinnter Künstler und Kunstfreunde zusammen- gefunden. Kunst und Volk müssen eine Einheit bilden. Die Kunst soll nicht mehr Genuß weniger, sondern Glück und Leben der Masse sein"3,
heißt es im Vorwort der ersten Veröffentlichung des Arbeitsrat für Kunst. Nicht weniger deutlich formulierte die zeitgleich entstandene Novembergruppe ihre Ziele. Auch in anderen deutschen Städten - z.B. Bielefeld, Halle, Kiel, Münster, Karlsruhe, Hamburg, Stuttgart und München - bildeten sich Künstlergruppen. In Darmstadt, Dresden und Hannover wurden Sezessionen ins Leben gerufen, in Köln formierten sich die Kölner Progressiven und in Düsseldorf Das Junge Rheinland, eine der rührigsten Verbindungen in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.4 Revolutionäre Töne begleiteten in diesem spannungsreichen Klima der Nachkriegsjahre vielerorts die Zusammenschlüsse.

 

Hanns Sprung (1884 - 1948) - Alte Dorfstraße

 

Hanns Sprung (1884 - 1948) - Beilstein an der Mosel mit Burgruine Metternich

 

Hanns Sprung (1884 - 1948) - Dorf im Sonnenschein (um 1912-14)

 

Hanns Sprung (1884 - 1948) - Herbstlandschaft mit Dorfansicht

 

Hanns Sprung (1884 - 1948) - Karden an der Mosel mit Blick auf die Kastorkirche

 

Zielsetzung und Selbstverständnis

Mit diesen Zielen verband die Koblenzer Künstlergemeinschaft Das Boot e.V., die sich 1922 konstituierte, nur wenig. Das Kunstleben in Coblenz zu fördern und die Künstler in wirtschaftlichen Fragen zu vertreten"5, darin sah die Gemeinschaft, die sich aus Künstlern auf der einen und Kunstfreunden auf der anderen Seite zusammensetzte, ihre erklärte und zugleich einzige Aufgabe. Eine programmatische Zielsetzung sucht man in den Vereinsstatuten vergebens. Weder wollte man künstlerisch, gesellschaftlich oder politisch zu neuen Ufern aufbrechen, wie es der Name Das Boot vermuten läßt, noch seine Mitglieder in ein verbindliches Konzept einbinden. Man verstand sich in erster Linie als ein wirtschaftlicher Interessenverband und Ausstellungsverein. Die rechtsverbindliche Eintragung ins Vereinsregister des Amtsgerichts Koblenz und die Mitgliedschaft im Reichswirtschaftsverband Bildender Künstler Deutschlands" unterstreichen nur die Ernsthaftigkeit und Konventionalität des Unternehmens.6
Das Kunstleben in Coblenz zu fördern und die Künstler in wirtschaftlichen Fragen zu vertreten", dieser nur zwei Zeilen umfassenden, recht unverbindlich gehaltenen Absichtserklärung der Künstlergemeinschaft Das Boot e.V. ist ein mehr als eineinhalb Seiten starker Katalog von Aufgaben der Mitglieder gegenübergestellt. Hierarchisch gegliedert, in Künstler, Kunstfreunde, Vorstand und Mitgliederversammlung unterteilt, sind die Rechte und Pflichten der einzelnen Parteien nüchtern und geschäftsmäßig festgelegt. Danach konnte sich jeder in Koblenz und Umgebung ansässige Künstler, ob Maler, Graphiker oder Bildhauer, ob realistisch, impressionistisch, expressionistisch, kubistisch, surrealistisch oder konstruktiv arbeitend, um die Mitgliedschaft bewerben - in schriftlicher Form und unter Vorlage ausgewählter Arbeiten. Über seine Aufnahme entschied dann die Versammlung der Künstler mit einer 2/3 Mehrheit der anwesenden Stimmen. Mitglied der Gruppe der Kunstfreunde konnte dagegen jeder werden, der zur Förderung des Vereines und seiner Ziele beitragen wollte. Einziges Aufnahmekriterium war hier die regelmäßige Zahlung des Jahresbeitrages von zwölf Reichsmark, den im übrigen auch die Künstler zu entrichten hatten. Den Vorstand des Vereins bildeten Künstler und Kunstfreunde wiederum gemeinsam. Seine Aufgabe bestand darin, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten Ausstellungen der Künstlergemeinschaft zu organisieren und auch auswärtige Künstler zu Veranstaltungen heranzuziehen. In einer jährlich stattfindenden Versammlung sämtlicher Mitglieder sollte dann Bilanz über das abgeschlossene Geschäftsjahr gezogen werden.
Über die Zahl der Gründungsmitglieder des Boot e.V herrscht keine Einigkeit, ebensowenig wie über die Namen aller aktiv und passiv Beteiligten. Als Künstler werden neben Herm Dienz (1891-1980), Hanns Sprung (1884-1948), Robert Gerstenkorn (1877-1966), Adolf Schwenzer, Oscar Raber (1892-1947), Hans Dornbach (1885-1952), Heinrich Hartung (1888-1966), Hans Kruzwicki, Emil van Hauth und dem Bildhauer Robert Wilms auch immer wieder Willi Geißler, Adam Münch (1886-1970), Heinrich Zernack, Erich Gehre ( 1886) und Jakob Schütz ( 1902) genannt.7 Auf Seiten der Kunstfreunde sind es nur drei Namen: Dr. Fritz Michel (1877-1966), Arzt, Stadthistoriker und Erster Vorsitzender des Koblenzer Museumsvereins8, Dr. Johann Maria Fischer, Studienrat am Koblenzer Realgymnasium und ein Herr Dr. Prüssmann. Gleichfalls unbeantwortet muß die Frage bleiben, von wem die Initiative zur Gründung ausgegangen war. Schon zuvor hatte es jedoch Bestrebungen egeben, sich als Gruppe zu organisieren. So ist in den Tagebuchaufzeichnungen von Herm Dienz aus dem Jahre 1921 mehrfach die Rede von einer notleidenden Künstlerversammlung"9, der schon ein Teil der späteren Boots-Mitglieder angehört hatte. Konflikte über die künftige Vorgehensweise waren dabei nicht auszuschließen.10
Für junge avantgardistische Künstler hatte Koblenz als Garnisonsstadt und seit 1822 auch Hauptstadt der Rheinprovinz, offenbar nur wenig zu bieten. Zwar gab es die alljährlich stattfindenden Sommer- und Weihnachtsausstellungen, doch schienen sie wenig geeignet, das Interesse einer größeren Öffentlichkeit an moderner Kunst zu wecken. Künstlerisch Wertvolles hing hier neben geschmäcklerischen Exponaten aller Stilrichtungen. Die wahllose Vielfalt solcher Veranstaltungen wirkte eher abschreckend als anregend. Da vermochte auch der eindringliche Appell des Rezensenten der Koblenzer Zeitschrift für Heimatkunde nur wenig auszurichten. Bilder wollen nicht nur betrachtet, sie wollen auch gekauft sein", mahnte er:
Wenn der heimische Coblenzer Künstler hier keinen Absatz findet, dann muß er natürlich, um nicht zu verhungern, anders wohin ziehen, wo für seine Produktion ein günstiger Markt ist. [...] Deshalb kauft nicht nur Pelze und Juwelen, um euch vor der ständig fortschreitenden Geldentwertung zu retten, kauft Kunstwerke, Gemälde und Skulpturen lebender Künstler! Damit schafft ihr ideelle Werte und helft, die schwer ringende deutsche Kunst zu retten."11
Eigeninitiative der Künstler war gefragt, so wie sie Das Boot e.V. entwickelte.

 

Robert Gerstenkorn (1877 - 1966) - Rheinlandschaft mit Blick auf kleine Ortschaft und Burgruine

 

Robert Gerstenkorn (1877 - 1966) - Blick von Bad Salzig auf die »Feindlichen Brüder« (die Burgen Sterrenberg und Liebenstein)

 

Robert Gerstenkorn (1877 - 1966) - Rheinlandschaft

 

Die erste Ausstellung, 1922

Am 3. Dezember 1922 fand im Kunst- und Möbelhaus Bernd§ auf der Löhrstrasse 30 die erste Austellung der Künstlergemeinschaft Das Boot e.V. statt.12 Dr. Johann Maria Fischer, Studienrat am Koblenzer Realgymnasium und mit den kulturellen Gegebenheiten der Stadt bestens vertraut, sprach die einleitenden Worte, nicht ohne noch einmal besonders darauf hinzuweisen, daß es sich um eine juryfreie Ausstellung handelte. Im Lokalteil der Coblenzer Volkszeitung ist am folgenden Tag zu lesen: Wir sahen die Werke heimischer Künstler und konnten erfreuliche Fortschritte der Entwicklung feststellen. Jedenfalls können wir den Besuch der Ausstellung empfehlen."13 Ein erster Erfolg, wenn auch weder die Namen der beteiligten Künstler genannt, noch über die ausgestellten Werke berichtet wird. Sicher dabei gewesen sind aber Robert Gerstenkorn, Hanns Sprung, Oscar Raber und Herm Dienz, der den Vorsitz im Vorstand der Künstlergruppe innehatte.14
Juryfrei - was wie eine Nebensächlichkeit klingt, hatte auf Koblenzer Verhältnisse bezogen eine durchaus eigene Bedeutung. Juryfreie Kunstausstellungen, wie sie die Stadt in den vergangenen Jahren mehrfach veranstaltet hatte, waren bei den Kritikern
zunehmend in Mißkredit geraten, weil sie eben ohne Einschränkung alles präsentierten, was eingeliefert wurde. Anläßlich der Weihnachtsausstellung Koblenzer Künstler, die vom 14. Dezember 1919 bis zum 14. Januar 1920 im Saal des alten historischen Kaufhauses am Florinsmarkt stattfand, hatte man daher erstmals wieder eine aus Vertretern der Stadt und der Künstlerschaft bestehende Auswahlkommission eingesetzt. Qualität vor Quantität lautete die Devise. Nur ein Drittel der rund 250 eingereichten Arbeiten wurde angenommen, der Rest ausjuriert. Der Zuspruch, den die Ausstellung erfuhr, gab den Organisatoren recht, wenn sie auch die Schelte vorheriger Veranstaltungen einstecken mußten:
Und so ist auch mancher andere heimische Künstler, manches junge Talent, das auf den Kunstakademien und auf den maßgebenden Ausstellungen in unseren Großstädten Ruhm und Ehre einheimste, in seiner Vaterstadt nie bekannt geworden, weil erstens die hiesige Bevölkerung auf künstlerischem Gebiet nicht mit der Zeit vorgeschritten war, und zweitens, weil der Künstler hier kaum eine Gelegenheit hatte, seine Bildwerke ausstellen und bekannt zu machen."15
Das Klima, in dem die erste Boots-Ausstellung stattfand, war also keineswegs von Offenheit und Unvoreingenommenheit des Publikums geprägt. Mittels Führungen und Vorträgen versuchte man daher, die Koblenzer mit moderner Kunst vertraut zu machen. Den sicherlich unberechtigten Vorwurf, daß es kaum eine größere Stadt gebe, in der die moderne Kunst stiefmütterlicher behandelt werde als in Koblenz wollte man nicht länger auf sich beruhen lassen.16 Schließlich ging es vielen beteiligten Künstlern auch um die berufliche und materielle Existenz. Um so vielversprechender war es, daß allen vorherigen Bedenken zum Trotz, ein Besuch der juryfreien Ausstellung der Gruppe Das Boot e.V. dennoch empfohlen wurde. Lokalpatriotische Töne, wie sie noch in der Besprechung der Weihnachtsausstellung 1921 angeklungen hatten, fehlten ganz17 Die Qualität der ausgestellten Arbeiten sprach scheinbar für sich, wenn auch finanzkräftige Überlegungen nicht auszuschließen sind. Je besser die Kritiken, um so größer war auch der Zulauf und die Chancen, etwas zu verkaufen.

 

Adam Münch (1886 - 1970) - Eifellandschaft (1928)
Öl auf Leinwand
58,5 x 73 cm

 

Adam Münch (1886 - 1970) - Hunsrücklandschaft (1929)
Öl auf Leinwand
56,5 x 68,5 cm

 

Adam Münch (1886 - 1970) - Hunsrücklandschaft (1967)
Öl auf Leinwand
30 x 40 cm

 

Adam Münch (1886 - 1970) - In der Sägegrube (1926)
Öl auf Leinwand
86 x 74 cm

 

Die zweite Ausstellung, 1923

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach Eröffnung der ersten Boots-Ausstellung fand im Dezember 1923 die zweite Ausstellung der Gemeinschaft statt.18 Mangels geeigneter Räumlichkeiten - einem vieldiskutierten Problem innerhalb der Koblenzer Künstler- schaft19 - war man auf die oberen Räume des Hotel Esplanade" am Clemensplatz ausgewichen. Die Eröffnungsveranstaltung, bei der nur geladene Gäste zugegen waren, fand im nebenliegenden Foyer des Stadttheaters statt. Dr. Johann Maria Fischer, der schon die erste Ausstellung eröffnet hatte, sprach auch hier die einführenden Worte. In einer längeren Ansprache legte er dar, daß gerade in der Vielseitigkeit und Verschiedenheit künstlerischen Ausdrucks das Hauptelement der Entwicklung und des Fortschritts liege.20 Ballastreiche Kost für den Normal- verbraucher, der an diese Kunst, die in Stil und Wert"21 weit auseinanderging, erst herangeführt werden mußte. Künstlerisch saß man nämlich keineswegs in einem" Boot, wenn auch die meisten einer expressiven Bildsprache verpflichtet waren. Diesem Problem waren sich auch die Mitglieder des Boot bewußt, weshalb sie zusätzlich Führungen durch die Ausstellung anboten.22 Man nahm es mit der künstlerischen Verantwortung ernst. Es galt nicht nur die Schwellenangst vieler Besucher, sondern auch die Schwierigkeiten im Umgang mit der Verschiedenartigkeit der ausgestellten Exponate zu bewältigen. Inwieweit die Koblenzer von diesem Angebot denn auch tatsächlich Gebrauch machten, ist nicht bekannt, schmälert deshalb aber keineswegs den guten Willen der Beteiligten, zu denen auch Herm Dienz gehörte.

 

Heinrich Hartung IV (1888 - 1966) - Wintertag

 

Heinrich Hartung IV (1888 - 1966) - Rheinlandschaft (Auschnitt)
Nach 1945 wurde das Gemälde entnazifiziert sprich das verräterische Symbol mit roter Farbe übermalt.

 

Heinrich Hartung IV (1888 - 1966) - Am Moselufer in Koblenz
Öl auf Leinwand auf Karton gezogen
60 x 80cm

 

Heinrich Hartung IV (1888 - 1966) - Mosellandschaft. Ansicht von Bernkastel (1948)
Öl auf Holz
86 x 86 cm

 

Heinrich Hartung IV (1888 - 1966) - Blick auf die Nürburg in sommerlicher Eifellandschaft (1942)
Öl auf Hartfaser
75 x 93cm

 

Die dritte und vierte Ausstellung, 1924

Im Juni 1924 trat die Künstlergemeinschaft Das Boot zum dritten Mal an die Öffentlichkeit. Beteiligt waren an dieser Ausstellung Robert Gerstenkorn, Hanns Sprung, Emil van Hauth, Heinrich Hartung, Hans Kruzwicki, Herm Dienz, Hans Zernack, sowie die beiden Bildhauer Robert Wilms und Joseph Pabst. Zusammen mit nicht-organisierten Koblenzer Künstlern stellten sie gemeinsam im Foyer des Stadttheaters aus. Da städtische Ausstellungsmöglichkeiten nach wie vor nicht
vorhanden waren, hatte man sich zu arrangieren - ein Umstand, der sicherlich nicht dazu beitrug, das Interesse der Koblenzer Bürger an moderner, junger Kunst zu fördern. Die Stadtväter mußten sich daher harsche Kritik gefallen lassen. Angesichts solcher Zustände dürfe man sich nicht wundern, in auswärtigen Zeitungen lesen zu müssen, es gäbe in Koblenz keinen Künstler von wirklicher Qualität. Auch die völlige Einstellung städtischer Kunstankäufe trage nicht dazu bei, die Notlage vieler Künstler zu beheben.23 Was als Ausstellungsbesprechung angekündigt ist, liest sich eher wie ein Report über die mangelhafte soziale Lage der Koblenzer Künstlerschaft:
Die Mehrzahl der Koblenzer Künstler haust in unzulänglichen Wohnungen. Etliche behelfen sich mit Zimmern im Dachgeschoß, zum Teil in direkter proletarischer Umgebung. Ein anderer kann trotz jahrelangen Bemühens überhaupt keine Wohnung erlangen. [...] Kein Koblenzer Künstler verfügt über ein Atelier [...]. Das einzige Atelier, das sich im Stadtbereich befindet (Oberwert), dient dem Vernehmen nach einigen älteren Damen als Kaffeesalon."24
Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit prägten nicht nur in den Großstädten das Bild jener Jahre, die allgemeinhin mit dem schillernden und zugleich verklärten Begriff der sogenannten goldenen" 20er Jahre in Verbindung gebracht werden. Goldene Jahre waren es für viele nicht, wenigstens nicht in materieller Hinsicht. Künstlerisch setzten sie jedoch bei manchem verborgene Kräfte frei. So muß auch fraglich bleiben, ob die Holzschnitte von Herm Dienz zur mittelalterlichen Dorfgeschichte Meier Helmbrecht, 1922 (WV 22024-22035) oder der Passion Christi, 1922 (WV 22036-22047) ohne die existentielle Erfahrung dieser Zeit, ihrer Mühen und Nöte, eine vergleichbare Tiefe erreicht hätten. An Qualität mangelte es jedenfalls kaum einer der in der dritten Bootsausstellung gezeigten Arbeiten, glaubt man den Worten des Kritikers. Ein anderes Problem war es, dies dem Koblenzer Publikum nahe zu bringen. Entsprechend nachdenklich und zugleich weitsichtig heißt es dazu in der Besprechung der Coblenzer Volkszeitung vom 29./30. Juni 1924:
Eine Kunstausstellung, wie sie Das Boot" von Zeit zu Zeit veranstaltet, reizt immer wieder zu einer Diskussion über Wille und Gestaltung des Modernen überhaupt. So fruchtbar an sich eine solche Aussprache im Kreise Interessierender sein könnte, so wenig dürfte sie vorläufig noch der Allgemeinheit nützen, da das Verständnis einer wirklich zeitentsprochenen Kunst fast immer erst der nächstfolgenden Generation, die erst im richtigen Abstand das richtige Maß findet, vorbehalten bleibt."25
Wie jede neue Kunstrichtung unterlag auch der Expressionismus einer verzögerten Rezeption. Selbst wenn Wilhelm Hausenstein 1924 schreibt: Der Expressionismus ist tot"26, hatte er sich in vielen Städten gerade erst richtig entfalten können. Erklärungsbedarf und Unverständnis dieser Kunstrichtung gegenüber herrschte nach wie vor in breiten Teilen der Öffentlichkeit. Wenn man als Durchschnittsbürger in Zeiten wie diesen in Kunst investierte, dann wollte man handfeste Dinge erwerben, für jeden erkennbar und verstehbar, ohne besondere Vorkenntnis, modern und doch nicht progressiv. Nur wenige verfügten über den Weitblick kommender Entwicklungen und engagierten sich unbeirrt der Anfeindungen von Seiten der großen Masse. Resigniert notierte Herm Dienz in seinem Notizbuch: In der Bootsausstellung hängen zehn Bilder von mir, kaufen wird sie niemand."27 Der für ihn so notwendige finanzielle Erfolg ließ weiter auf sich warten, wenn ihm die Ausstellungen auch die Möglichkeit boten, seine Arbeiten in einem von jeder künstlerischen Reglementierung freien Forum zu präsentieren, da lediglich die Arbeiten nicht-organisierter Koblenzer Künstler einem Auswahlverfahren unterworfen waren.28 Den anderen Boots- Mitgliedern ging es vermutlich nur wenig besser. Einen erneuten Schritt nach vorne - zu verlieren gab es nur wenig - wagte die Künstlergemeinschaft Das Boot daher im Sommer 1924. Nachweislich zum ersten Mal seit ihrer Gründung, bot sie sich als Gruppe werbegraphischen Aufträgen an. Das Boot übernimmt die Ausführung künstlerischer Reklame", lautet ein Inserat in der August-Ausgabe der Zeitschrift Rheinische Heimatsblätter. Und weiter heißt es: In dieser Zeitschrift haben die Reklame entworfen: Maler Dornbach für die Firma Stock, Maler H. Sprung für die Firma Mostert, Maler Gerstenkorn für den Königstuhl, Maler H. Dienz für die Firma W. Timner, Maler van Hauth für die Kunst- und Bücherstube und Maler Zernack für den Verlag der Rheinischen Rundschau".29 Schon durch das Format der Anzeige, einem die gesamte Höhe der Seite und die Hälfte seiner Breite einnehmenden Längsrechtecks, das von einer breiten, schwarzen Linie und einer innliegenden dünnen Linie gerahmt wird, springt der Text ins Auge. Eine Graphik, als Logo und optisches Erkennungszeichen ist der Annonce beigegeben (Abb. 21). Über zwei Wellenbändern, den Schiffskörper bedeutend, dümpelt das Wort Boot". In dem weit herauskragenden Ansatz des Buchstaben B" und dem seitlich ebenfalls verlängerten Querbalken des t" erinnert es, abstrahiert und vereinfacht, an das Äußere alter Segelschiffe mit ihren Gallionsfiguren. Dem schmalen, von einem Wimpel bekrönten
Segel, das von einer breiten, schwarzen Linie umrahmt wird, ist der Artikel das" eingeschrieben. Modern und sachlich präsentierte sich die Künstlergemeinschaft, abseits der gängigen Werbung. Der finanzielle Erfolg ließ dennoch auf sich warten. Immerhin eine räumliche Verbesserung der bis dahin unzureichenden Ausstellungs- möglichkeiten brachte der Beschluß der Stadtverwaltung vom 28. August 1924. Gegen eine monatliche Miete von drei Mark erklärte sich die Stadt bereit, die Wandelhalle vor der grossen Festhalle zu Ausstellungszwecken zur Verfügung zu stellen. Für die notwendigen Umbauten wurde ein Betrag von 700 Mark ausgesetzt.30 Noch im November desselben Jahres veranstaltete Das Boot dort eine weitere Ausstellung, die vermutlich vierte seit seiner Gründung.31 Dem Dank der Künstler und Kunstfreunde über das Entgegenkommen und finanzielle Engagement der Stadt schloß sich aber auch die Bitte an, für eine Heizung zu sorgen, denn Bilder lassen sich nur von 20 Grad plus an genießen und verkaufen".32 Erstmals seit Bestehen der Künstlervereinigung Das Boot erschien auch ein begleitender Katalog. Auf mehreren Seiten, mit Abbildungen ihrer Arbeiten versehen, stellten sich die Künstler vor. Mit Lob und Anerkennung quittierte die Lokalpresse den Einsatz der Künstler. Von Herm Dienz ist in der Rezension der Ausstellung zu lesen, daß er eine stark lyrische Note besitze:
Gefühl strahlt unmittelbar aus seinen Bildern, besonders aus dem alten Geiger" [WV 24002] der prachtvoll ist; in den man sich vertiefen kann, so lange man will. Der immer noch mehr gibt; der einem zum Freund geworden ist, wenn man weitergeht."33
Bei Hanns Sprung faszinierte das Leidenschaftliche seiner Malweise", Heinrich Hartung beeindruckte durch seine impressionistisch aufgefaßten Arbeiten und Robert Gerstenkorn durch die Geschlossenheit seiner Persönlichkeit. Auch Hans Dornbach, Oscar Raber Heinrich Zernack, Joseph Pabst, Emil van Hauth, Hans Kruzwicki und Robert Wilms waren vertreten.
Diese vierte Ausstellung der Künstlergruppe Das Boot e.V. war für Herm Dienz zugleich die letzte, an der er als freischaffender Künstler teilnahm. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits von Rossbach nach Koblenz-Pfaffendorf umgesiedelt und hatte für die Wintermonate in einem alten Festungsturm das Atelier eines befreundeten Malers bezogen. Hier war er nicht nur seinen Künstlerkollegen näher,
auch der Alltag gestaltete sich trotz des Dezember-Hochwassers als weniger beschwerlich und abgeschieden. Seiner Einladung zu einem rheinischen Abend, an dem Schriftsteller Joseph Ponten (1883-1940) die beiden Novellen Fahrt nach Aachen" und Gletscher" vortrug, folgten zahlreiche Gäste.34 Zunächst als Schriftführer und später als Erster Vorsitzender setzte er sich zudem engagiert für die Belange des Boot ein, unterstützt von Hanns Sprung, Erich Gehre und Robert Wilms.35 So legte er lautstark Protest ein, als eine Ausstellung von Schülerarbeiten in der Wandelhalle geplant wurde.36 Nur qualitativ wertvolle Werke, gemäß dem Beschluß des städtischen Ausschußes für Kunst und Wissenschaft vom 1. September 1924, sollten dort Platz finden.

 

Hans Dornbach - Ehrenbreitstein mit Familie (1923)

 

Hans Dornbach - Aufbau (1936)

 

Hans Dornbach - Pfaffendorfer Brücke (1938), Tempera

 

Letzte Ausstellungen, 1925 ­ 1927

Auch nach seinem beruflich bedingten Weggang aus Koblenz, im Spätsommer 1925, und den mitunter lästigen Verpflichtungen, die ihm das Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie auferlegte, blieb Herm Dienz der Gruppe aktiv verbunden. Mit einer Auswahl seiner Sizilien-Bilder beteiligte er sich 1925 an der Weihnachtsausstellung der Boots-Mitglieder in den Sälen der Festhalle. Auch nicht-organisierte Künstler waren an dieser Veranstaltung zugegen: insgesamt 21 Maler, zwei Bildhauer und drei Architekten. Von den Mitgliedern des Boot waren es Oscar Raber, Erich Gehre, Heinrich Hartung, Hans Dornbach, und Joseph Bachem. Wohlwollende Kritik von Seiten der Lokalpresse begleitete die Schau, nicht ohne noch einmal eindringlich an die kunstinteressierten Koblenzer Bürger zu appellieren:
Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen. Möge auch den Künstlern - die Bilder sind fast alle käuflich, und zwar unter erleichterten Bedingungen - der erhoffte Erfolg beschieden sein".37
Für viele der beteiligten Künstler blieb es offenbar nur ein frommer Wunsch, denn für die kommende Ausstellung im September 1926 sahen sie sich nicht einmal mehr in der Lage, die Kosten für den Druck eines Plakates zu übernehmen.38 Die Front der Boots-Mitglieder bröckelte allmählich ab. Ob des ausbleibenden finanziellen Erfolges oder persönlicher Veränderungen wegen ist nicht bekannt. Nur
noch fünf Mitglieder beteiligten sich an der Weihnachtsausstellung von 1926: Adam Münch, Robert Gerstenkorn, Hanns Sprung, Heinrich Hartung und Hans Dornbach. Im darauffolgenden Jahr, 1927, waren es nur noch drei Künstler.39 Herm Dienz, der sein Studium für das künstlerische Lehramt mittlerweile abgeschlossen hatte und in Düsseldorf als Referendar tätig war, brachte die Teilnahme nach den wenig ermutigenden Kritiken der letzten Jahre immerhin ein positives Echo. Ihm, dem Problem-Öl-Maler"40, als den er sich selbst bezeichnet hatte, attestierte man in seinen Gemälden Fortschritt und Loslösung von der für seine Graphik so dominanten und gelobten Linie:
An der letzten Wand der Mitglieder des `Boots' zeigt Herm Dienz seine jüngste Wandlung. Seine Ölbilder sind in den Konturen kräftiger geworden als früher, und die Vertiefung ins Einzelne hat gesiegt. In der Gestaltung liegt klassische Ruhe mit Sturm und Drang. Während in der Landschaft Hachenburg" abgeklärte Stille herrscht, sind die Blumenstücke auffallend belebt, so daß `Alpenveilchen' mit seinem frischen Rot und Grün. Ein unruhiges Suchen nach eigener neuer Form äußert sich auch in seinen `Dahlien' mit dem schwer knisternden Vorhang, dem Nebenmotiv des Leuchters und den abgefallenen Blumen."41
Auch den beiden anderen Boots-Mitgliedern, Hans Dornbach und Adam Münch, brachte die Ausstellung positive Kritiken, wie schon die Veranstaltungen zuvor. Nach der Koblenzer Weihnachtsausstellung von 1927 finden sich in der Tagespresse keine Hinweise mehr auf die Aktivitäten der Künstlergemeinschaft Das Boot. Auch in den Tagebüchern von Herm Dienz fehlt jeder Vermerk. Zwar meldete er sich zusammen mit Hans Dornbach noch für die Weihnachtsausstellung von 1928 an42, in der Lokalpresse werden sie als Teilnehmer jedoch nicht mehr erwähnt. Das Boot war offenbar gekentert.
Innerhalb der großen Zahl von Künstlergruppen, die sich nach 1918 in Deutschland bildeten und meist ebenso schnell wieder verschwanden, stellt die Koblenzer Künstlergemeinschaft Das Boot e.V sicher keine Ausnahme dar. In größtmöglicher künstlerischer Freiheit für jedes einzelne Mitglied hatte man versucht, den wirtschaftlichen Interessen aller gerecht zu werden, aber auch einen Bewußtseinswandel für die Belange moderner Kunst in einer weitgehend von großbürgerlichen Vorstellungen geprägten Stadt zu bewirken. Gesellschaftspolitische Bestrebungen, wie sie bei manchen sicher vorhanden waren, blieben offiziell außen vor. Auch darin unterschieden sie sich von vielen anderen Gruppen der
Nachkriegszeit. Mit Idealismus und rechnerischem Kalkül, doch ohne jede programmatische Zielsetzung, wollten sie den Spagat zwischen Kunst und Kommerz schaffen; ansatzweise vergleichbar der Dresdener Künstlergemeinschaft Brücke". Über fünf Jahre trotzten die Mitglieder des Boot den oftmals unzureichenden städtischen Verhältnissen in Sachen zeitgenössischer Kunst. In diesen Jahren erreichten sie manche räumliche Verbesserung. Von dem Werk der meisten Künstler ist jedoch zu wenig bekannt, um auch zu einer gerechten Einschätzung ihres künstlerischen Wirkens zu gelangen. Über wechselseitige Einflüsse, Vorbilder und Nachbilder oder Freundschaften innerhalb der Gruppe läßt sich kaum etwas sagen. Der Wille zur Neubelebung des Koblenzer Kunstlebens und zu neuer Gestaltung war das einigende Ziel, wenn auch gerade in der Pluralität der Stile ein Grund für das Scheitern der Gruppe gesehen werden kann. Was Künstler und Kunstkenner mitunter als belebende Vielfalt empfanden, konnte sich dem interessierten, doch oft nur mäßig kundigen Betrachter als eine eher verwirrende Skala unterschiedlichster künstlerischer Äußerungen darbieten, unter der zwangsläufig der Absatz der ausgestellten Arbeiten leiden mußte.43 Vermutlich die wenigsten der Künstler hatten einen finanzkräftigen Mäzen aufzubieten und selbst der war, wie im Fall von Herm Dienz, kein Garant für ein gesichertes und sorgenfreies Auskommen.44 Dies, die allgemein angespannte Finanzlage nach der Wirtschaftskrise von 1923 und die räumlichen und beruflichen Veränderungen einzelner Mitglieder waren sicher weitere Gründe für den Untergang der Koblenzer Künstlergemeinschaft. Das Boot. Den beteiligten Künstlern hatte der Zusammenschluß aber vor allem Ausstellungsmöglichkeiten, die eine oder andere Chance zum Verkauf ihrer Werke und manch wichtigen Kontakt zu Sammlern, Museumsleuten, Kritikern und Gleichgesinnten gebracht. Als ein kleiner Mosaikstein von vielen, unscheinbar in der Menge, doch für manche seiner Mitglieder eine wertvolle Chance, Erfahrungen zu sammeln, hat auch Das Boot mit seinen Aktivitäten zur Bereicherung der Kunstlandschaft der 20er Jahre beitragen können.
1 Peter W. Guenther, Die Künstlergruppen: Ziele, Rhetorik, Echo, a.a.O., S. 103.
2 Barron, Stephanie, Der Ruf nach einer neuen Gesellschaft, a.a.O., S. 14.
3 ebda.
4 Vgl. Peter W. Guenther, Die Künstlergruppen: Ziele, Rhetorik, Echo, a.a.O., S. 103ff.
5 Vgl. die Vereinsstatuten der Künstlergemeinschaft Das Boot, in: Best. 623, Nr. 6131 des Stadtarchivs Koblenz, S. 131f.
6 Nachfragen beim Amtsgericht in Koblenz ( 27.02.1998, 28.08.1998) über das Datum der Anmeldung der Künstlergemeinschaft zum Vereinsregister mußten wegen fehlender Unterlagen aus dieser Zeit erfolglos bleiben.
7 Vgl. Ausst.-Kat.: Robert Gerstenkorn - Ernte eines rheinischen Malerlebens, hrsg. vom Mittelrheinischen Kunstkreis e.V. Koblenz, Koblenz 1964, S. 26. In den Akten des Stadtarchivs Koblenz Best. 623 Nr. 6131, S. 24 ist in einem Schreiben v. 04.10.1924 die Rede von 14 Mitgliedern. Eine namentliche Auflistung findet hier jedoch auch nicht statt.
8 Geschichte der Stadt Koblenz, hrsg. von der Energieversorgung Mittelrhein GmbH, 2 Bände, Koblenz 1992. Hierzu Band 2: Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart, S. 493-506.
9 Eintrag v. 04./05.01.1921 in: Tagebuch 1921 - Der Maler", S. 2f.
10 Eintrag v. 05.03.1921 in: Tagebuch 1921 - Der Maler", S. 53.
11 Dr. Odendahl: Sommerausstellung Coblenzer Künstler", in: Zeitschrift für Heimatkunde der Regierungsbezirke Coblenz und Trier, Heft Nr. 31, Juli 1922, S. 194.
12 Coblenzer Volkszeitung, 04.12.1922.
13 ebda.
14 FUNDUS. Kunst von 1900-1950 aus eigenem Besitz, Bestandskatalog des Mittelrhein-Museums, Bd. V, Koblenz 1995, o.S.
15 Dr. Bellinghausen: Kunstausstellung im Alten Kaufhaus", in: Coblenzer General-Anzeiger, 20.12.1921.
16 Dr. Bellinghausen: Coblenzer Kunstausstellung", in: Zeitschrift für Heimatkunde von Coblenz und Umgebung, 1. Jg., Januar 1920, S. 15.
17 Vgl. Hans Bellinghausen: Kunstausstellung im Alten Kaufhaus", in: Coblenzer-General-Anzeiger, 20.12.1921.
18 Insgesamt neun Künstler waren an dieser Ausstellung beteiligt: Heinrich Hartung, Robert Gerstenkorn, Hanns Sprung, Herm Dienz, A. Schwenzer, Hans Dornbach, Hans Kruzwicki, Emil van Hauth und Robert Wilms.
19 Vgl. dazu die Akte des Stadtarchivs Koblenz Best. 623 Nr. 6131 über Fragen des städtischen Kulturlebens.
20 Vgl. Coblenzer Volkszeitung, 05.12.1923.
21 ebda.
22 Vgl. Coblenzer Volkszeitung, 25./26.12.1923.
23 Vgl. Rheinische Woche, 27.06.1924.
24 ebda.
25 rs: Kunstausstellung Das Boot", in: Coblenzer Volkszeitung, 29./30.06.1924.
26 Zit. in: Ausst.-Kat.: Bildende Kunst am Mittelrhein 1918-1932. Hanns Sprung und Zeitgenossen, Dokumentation Nr. 3 der Arbeitsgemeinschaft Bildender Künstler am Mittelrhein, Koblenz 1978, o.S.
27 Herm Dienz, Das Gesicht in der Säule, S. 224.
28 Gemäß Beschluss des Ausschusses für Kunst und Wissenschaft v. 03.11.1924. Stadtarchiv Koblenz Best. 623 Nr. 6131, S. 35.
29 in: Rheinische Heimatblätter, Jahrgang 1924, Ausgabe August, Nr. 8, o.S.
30 Stadtarchiv Koblenz, Best. 623, Nr. 6131, S. 9.
31 Im Dezember 1923 hatte im Koblenzer Hof eine Ausstellung Koblenzer und Rheinischer Künstler stattgefunden. Ob die Künstlergemeinschaft Das Boot hieran auch beteiligt gewesen ist, hat sich nicht klären lassen. In den Besprechungen der Tageszeitungen werden sie nicht erwähnt.
32 Cisio Janus: Kunstausstellung in der Festhalle", in: Coblenzer Volkszeitung, 17.11.1924.
33 ebda.
34 Herm Dienz, Das Gesicht in der Säule, S. 226f. Vom Insel-Verlag beauftragt, hatte Herm Dienz 1922 jeweils drei Holzschnitte, bzw. Lithographien zu den Novellen Die Bockreiter" und Der Urwald" geschaffen.
35 Stadtarchiv Koblenz, Best. 623 Nr. 6131, S. 81, 83, 129.
36 Stadtarchiv Koblenz, Best. 623 Nr. 6131, S. 78, 80.
37 Coblenzer Generalanzeiger, 10.12.1925.
38 Brief v. 30.08.1926 an den Oberbürgermeister der Stadt Coblenz, in: Best. 623 Nr. 6131, S. 263.
39 Stadtarchiv Koblenz, Best. 623 Nr. 6131, S. 557f.
40 Brief an Reinhold Zenz v. 13.04.1924.
41 Coblenzer Generalanzeiger, 09.12.1927.
42 Stadtarchiv Koblenz, Best. 623 Nr. 6131, S. 558.
43 Vgl. Coblenzer Volkszeitung, 29./30.06.1924.
44 In seinen Tagebuchaufzeichnungen der frühen 20er Jahre nennt Herm Dienz den Geschäftsmann Wilhelm Mendel, Inhaber des Koblenzer Kaufhauses Tappiser & Werner als seinen Mäzen. Nicht nur die Kunst, auch die gemeinsame Liebe zur Jagd verband die beiden Männer. So existiert im Nachlaß von Herm Dienz ein eigenes Jagdtagebuch, mit Photos beider Familien bestückt.

 

Quelle:
Herm Dienz (1891-1980)
Ein rheinischer Maler und Graphiker zwischen Figuration und Abstraktion
Monographie und Werkverzeichnis

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