Ehrenbürgerwürde für einen großen Sohn des Dorfes

Maler Peter Otten erhielt als erster die hohe Auszeichnung seiner Heimatgemeinde Mehren - Festakt im Bürgerhaus

Bernd Schlimpen

 

Das Ehepaar Peter und Leni Otten, dem die zahlreichen Gratulanten vor allem Gesundheit für den gemeinsamen Lebensabend wünschten.
Foto: B. Schlimpen

 

Mehren. Der 28. Januar wurde zu einem unvergesslichen Tag für Peter Otten. Die Gemeinde Mehren hatte zu einem besonderen Festakt in das Bürgerhaus eingeladen. Neben zahlreichen Orts-bewohnern waren auch Pastor Egon Helmes, Franz Josef Ferber als Vertreter der Kreisverwaltung, Rektor August Suttorp, Kindergartenleiterin Dorothee Pankau, Bürgermeister Werner Klöckner, die Mitglieder des Ortsgemeinderates sowie die Maler Wilde und Manderscheid dabei, als ihr Kollege Peter Otten eine seltene Auszeichnung erhielt.

Einstimmiger Beschluss

Schon am 4. Oktober 1995 wurde im Ortsgemeinderat einstimmig beschlossen, Peter Otten die höchste Auszeichnung einer Gemeinde, die Ehrenbürgerschaft, zu übertragen. Ortsbürgermeister Josef Ring begründete diesen Entschluss, die Mehrener hätten das künstlerische Tun seit jeher mit freundlicher Sympathie, mit Bewunderung und Dankbarkeit registriert, wie es das Zitat »Du hast Werke geschaffen, die Menschen nicht nur aufmerken lassen, sondern auch in ihrer Seele anrühren« beweisen. Otten schaffe farbliche Ausgewogenheit und frohe Gesichter bei den Betrachtern, er leiste Erinnerungsarbeit für die Allgemeinheit mit Bildern und Zeichnungen von Dörfern, Straßen, Häusern oder Naturdenkmälern.

Ring stellte stolz fest, dass der Name Mehren schon immer mit dem Schaffen des Künstlers eng verbunden gewesen sei, der am 11. Dezember 1909 hier zur Welt kam und seinem Geburtsort stets treu blieb. Groß war der Beifall, als Otten, der noch heute tagtäglich im Atelier zu finden ist, vom Ortsbürgermeister die Urkunde zum »Ehrenbürger« erhielt.

»Mensch und Maler«

Studiendirektor Bernhard Gross stellte in seiner Laudatio den »Mensch und Maler Peter Otten« dar; er begann mit der Anekdote, dass dessen Note im Zeichnen auf dem Entlassungszeugnis (Otten dazu: »Ich habe den Lehrer zu oft karikiert«) nicht gerade zu großem Optimismus Anlass gab. Gross ordnete die Werke Ottens dem Realismus zu, der die optische Erscheinung der Wirklichkeit, einer ganzen Landschaft wiedergebe, dass die Hauptmerkmale wie Proportionen, Distanzen plastische und farbige Werte erhalten blieben.

Der Kunstfreund müsse mit Ottens Gemälden Zwiesprache halten und werde scheinbar auf einen Weg eingeladen, der zur »Wanderung in die Bildlandschaft« auffordere. Der Studiendirektor führte einen passenden Vergleich mit der Aussage »Variiere fortwährend« des berühmten Leonardo da Vinci an. Denn auch für Otten bietet die Natur mit ihren unendlichen Veränderungen beliebte Motive. So wurde aus dem Zeugnis der Grundschule Mehren eine Fehleinschätzung, denn inzwischen besitzt der neue Mehrener Ehrenbürger auch eine Urkunde, die ihn als einen der besten realistischen Maler Deutschlands ausweist.

Dank an Gemeinde

Damit diese Feierstunde, mitgestaltet von Simon Gaul, der Dorfchronik erhalten bleibt, verfasste Hubert Eiden eine umfassende Biographie des »ersten Mehrener Ehrenbürgers«.
Kurz, bescheiden, aber sichtlich gerührt, äußerte sich der Mann, der im Mittelpunkt stand: »Ich danke meiner Heimatgemeinde«.

Bis zum 11. Februar ist Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung im Bürgerhaus (Auskunft Gemeindeverwaltung Mehren, Telefon 06592/4701), gegeben, aber Kunstfreunde haben »schlechte Karten«, denn die meisten Exponate sind »Herzstücke«, Werke von denen sich Peter Otten kaum trennen wird. Die Öffnungszeiten der Ausstellung: Samstag, 3. Februar, 14 bis 18 Uhr, Sonntag, 4. Februar, 11 bis 18 Uhr, Samstag, 10. Februar, 14 bis 18 Uhr, Sonntag, 11. Februar, 11 bis 18 Uhr.


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