Die Eifel

Bilder einer Landschaft

 

Herausgeber: Europäische Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen (1964)
Umschlagbild: Alter Eifelhof

 

Dr. Hans Feldbusch, Aachen

Hanns Altmeiers erste Studienreise führte in die Eifel. Seine ersten, 1926 entstandenen Bilder sind Eifellandschaften. Es folgten Studienaufenthalte in Paris, Reisen in nahe und ferne Länder, Begegnungen mit anderen Künstlern: der Eifel hat er zeitlebens die Treue gehalten.

Die Kargheit und Armut dieser aus strengen Linien gebauten Landschaft kam seinen künstlerischen Intentionen am ehesten entgegen. Die wolkenüberstürmten Höhen mit ihren rauen Winden, die in enge Täler geduckten kleinen Dörfer, die unergründliche Tiefe spiegelnden Maare wurden seine malerische Heimat. Immer wieder hat der Künstler diese Heimat durchwandert; abseits der großen Straßen und vielbegangenen Wege fand er in den entlegensten Dörfern seine Motive.

Die Strenglinigkeit der Eifellandschaft fordert geradezu zum Zeichnen auf. Die naturgegebene Expressivität der Landschaft verlangt nach graphischem Ausdruck. So entstand mancher Holzstock mit knappen expressionistisch anmutenden Landschaftsschilderungen. Dem ungeduldigen und rastlos schaffenden Künstler musste oft der geschmeidigere und schneller zu bearbeitende Linolschnitt den spröderen Holzstock ersetzen.

Altmeisterlicher Linolschnitt und moderner Flächenschnitt mit seinem Nebeneinander weißer und schwarzer Flächen werden in gleicher Weise beherrscht und auch geübt.

Die vorliegende Reihe von Linolschnitten schenkt dem Eifelfreund und Eifelwanderer eine Auswahl von Landschaftsschilderungen, deren jede in abbreviaturhafter Kürze alles wesentliche aussagt. Mitunter gibt der Künstler seinen Landschaften außer der notwendigen Ortsbezeichnung noch kurze Bilderläuterungen bei, die ebenso charakteristisch sind, wie die Darstellung selbst.

Zu der künstlerischen Begabung kommt das pädagogische Talent, das der Maler und Zeichner nie verleugnet hat. Als Professor für Kunstpädagogik darf er seine Kunst der Landschaftsschilderung, aber auch seine festverwurzelte Liebe zur Eifel, jungen Menschen und angehenden Lehrern weitervermitteln.

 

Sonnenuntergang am Hochsimmer
Wie gewaltige Kulissen stehen die Laacher Berge über dem Maifeld und der Pellenz.
Alle überragt der Hochsimmer, gewaltiger Wächter am Eingang zur Hocheifel.

 

Monreal
Tief ducken sich die Fachwerkhäuser von Monreal ins enge Elztal.
Brücke, Kirche und Burg türmen sich steil übereinander.

 

Herresbach an der Hohen Acht
In die gewaltige Szenerie der Hocheifel, an den Fuß der Hohen Acht,
schmiegt sich das kleine Herresbach, umgeben von Wiesen und Feldern.

 

Arft
Winzig hocken die kleinen Häuser vor der hohen Bergwand.
Kaum bekanntes einsames Eifeldorf, von fleißigen Bauern bewohnt.

 

Am Hochkelberg
Wie der Buckel eines gewaltigen Untieres überragt der Hochkelberg die weite Landschaft.

 

Olbrück
In die weitgeschwungenen Höhen des Brohltales setzt die Burgruine
Olbrück einen starken Akzent, Sinnbild wehrhafter Vergangenheit.

 

Im Elzbachtal
Schwer und wuchtig spannt sich der Bogen der alten Steinbrücke über die rauschende Elz.
Hoch am Berghang das Dörfchen Bermel.

 

Hocheifel
Wer über die Bundesstraße 410 nach Westen fährt, schaut zur Rechten die großartige
Hocheifellandschaft, gekrönt von der Hohen Acht und der Nürburg.

 

Bei Gerolstein
Urwelthaft durchbricht bei Gerolstein das Gestein die Erde.
Hoch ragen die Dolomitfelsen wie steinerne Wächter.

 

Eifeldorf Bewingen
Nur wenige Minuten von der lauten Autostraße entfernt, im lieblichen Kylltal,
schläft das kleine Bewingen. Zeitlose Ruhe umfängt den Wanderer.

 

Im Kylltal
In sanftem Schwung eilt die Kyll durch das hier noch breite Tal. Am Hang drängen
sich die Häuser von Oberbettingen um die Kirche. Fern im Tal die Kasselburg.

 

Fleringen
Abseits der Bundesstraße 410, im Prümer Land, ragt das weiße Türmchen der Kirche von Feringen.

 

Stroheich
Von der gewaltigen Kontur des Aremberges überragt, träumt Stroheich in die Zeit.
Nur die singenden Drähte des Telegraphen erinnern an die Gegenwart.

 

Häuser bei Weidenbach
Torsäulen gleich flankieren die Weidenbacher Häuser den Eingang ins Bitburger Land.

 

Kronenburg
Wehrhaft beherrschen Stadt und Burg Kronenburg das Kylltal.
In den engen Gassen ist die Zeit stehen geblieben.

 

Reifferscheid
Noch trutziger und steiler recken sich die Türme und Tore von Reifferscheid.

 

Meerfeld am Maar
Zerissene Berglinien und kesselförmige Krater formen das Bild der Vulkaneifel.
Vom Hang geht der Blick über die Häuser von Meerfeld auf die ruhige Wasserfläche des Maares.

 

Am Totenmaar
Gleich einem bleiernen Auge, still und ohne Bewegung, schaut das Weinfelder Maar in den Eifelhimmel.
Am Hang träumt die alte Kirche, in deren Schatten die Toten ruhen.

 

Schalkenmehren
Nur durch eine Kraterwand vom Totenmaar getrennt, glänzt das Schalkenmehrener Maar gleich einem
freundlich lächelnden Auge inmitten sanfter Höhenzüge. Im See spiegeln sich die hellen Häuser.

 

Das Gemündener Maar
Aus grüner Waldkulisse schimmern die dunklen Wasser smaragden.
Am Hang leuchten die Königskerzen.

 

Ulmen am Maar
Überragt von der Burgruine, schmiegt sich das Dorf in den tiefen Einschnitt im Kraterrand.
Dunkel träumt das Maar.

 

Hontheim
Auf steilem Felsen ragt die weiße Kirche mit dem eigenwilligen Turm.
Um den Fluß des Berges drängen sich die Häuser.

 

Alter Eifelhof
Weit dehnen sich die Kornfelder im Neuerburger Land.
In der Senke geschützt vor rauen Stürmen, steht das kleine Eifelhaus.

 

Daleiden
Jahraus, jahrein weht der Westwind über die Höhen von Daleiden.
Tief ducken sich Kirche und Dorf unter die schützenden Bäume.

 

Krautscheid
Eingeschmiegt in die Talsenke erhebt sich aus den steilen Dächern der alte Turm der Krautscheider Kirche.

 

Habscheid
Am Hang, im Windschatten, ducken sich die kleinen Häuser von Habscheid.
Hier sind sie sicher vor dem nassen Westwind.

 

Schneeifel
Der Westwind, der schon den Salzgeschmack des Meeres mitbringt, treibt die Wolken über weiten
Höhen der Scheeifel. Fest und knorrig, aber ungebrochen, trotzdem die windzerzausten Bäume.
Bildernachweis: © Archiv Altmeier


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