Ausstellung würdigt Künstler aus Mayen

Emil van Hauth war von zwei Weltkriegen geprägt

 

Die Bilder im »Alten Arresthaus« zu Mayen zeigen die ganze künstlerische Bandbreite des Malers.
Foto: Andreas Walz

 

Katrin Weber

Mayen. Im »Alten Arresthaus« in Mayen wurde am Mittwoch anlässlich des bevorstehenden Stein- und Burgfestes eine ganz besondere Kunstausstellung eröffnet. Unter dem Titel »MitMenschen« sind Werke des Mayener Künstlers Emil van Hauth zu sehen.

Der Öffentlichkeit wird der Maler weitgehend unbekannt sein. 1899 in Mayen geboren, starb van Hauth mit 75 Jahren in München. Etwa 30 seiner insgesamt rund 1000 Bilder sind im Eifelmuseum zu Hause, die letzte Ausstellung liegt jedoch bereits 31 Jahre zurück. Viele Werke des Künstlers sind in Privatbesitz. Eigens für diese Ausstellung wurde die Sammlung zusammengetragen, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren.

»Wir können stolz sein, einen solchen Künstler Sohn unserer Stadt nennen zu dürfen«, würdigte Oberbürgermeisterin Veronika Fischer den Maler bei der Eröffnung. Van Hauths Bilder sind überwiegend Porträts und Stillleben, in späteren Jahren hat er auch seine Vorliebe für die Eifellandschaft entdeckt und diese meisterhaft auf die Leinwand gebracht. Sein Stil variierte in den Jahrzehnten und war meist vom Zeitgeschehen geprägt. Denn seine Biografie spiegelt das ganze Schicksal einer Generation wider, die zwei Weltkriege miterleben musste.

Die Kunsthistorikerin Dr. Margot Klütsch gab den Besuchern der Eröffnungsfeier einen Überblick über den nicht ganz unumstrittenen Künstler. Emil van Hauth wurde als Ältester von fünf Kindern einer Apothekerfamilie geboren. Früh wurde sein Talent sichtbar und gefördert. Traumatisiert erlebte der Maler bereits mit 18 Jahren, als er Soldat im Ersten Weltkrieg schwer verletzt und verschüttet wird. Danach sind Alkohol und Drogen lebensbestimmend. Zu Beginn des Naziregimes - damals gehörte er der erlesenen Künstlergesellschaft Berlins an - fiel van Hauth durch Hetzparolen gegen Juden auf. Später trat er politisch nicht mehr in Erscheinung. 1943 fällt sein Berliner Atelier dem Bombenkrieg zum Opfer. Viele seiner bedeutendsten Werke werden zerstört.

Van Hauths Bilder spiegeln die Gefühlswelt seiner Lebensjahre wider: Die Varianten reichen von kräftigen Farbflächen und Konturen über den konservativen Stil mit psychologisierenden Porträts bis hin zur Landschaftsmalerei. Eine Ausstellung, die man sich ansehen sollte, so Kunsthistorikerin Klütsch, denn »Emil van Hauth hat ein Recht darauf, an seinen Werken gemessen zu werden, und ich finde es richtig, ihn in seiner Heimatstadt zu würdigen«.


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